Milch im Zentrum – Fair von der Produktion bis zum Verkauf

Faire Milchpreise, Tierwohl oder der Kampf ums Überleben – was steckt alles drin, im Liter Milch für rund 1.40 Franken?

Alles beginnt bei der Milchkuh. © Keystone

Es gibt sie im Tetrapack, in Glasflaschen, pasteurisiert, mit Label oder ohne – die Milch. Die Auswahl ist überwältigend, die Unterschiede für Konsumentinnen und Konsumenten meist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Eine Milch ist, zumindest im Regal der Migros, seit kurzem nicht mehr erhältlich. Die des Labels "Faireswiss". Die Zusammenarbeit wurde aufgelöst, weil die Migros in ihren Rayons nur noch Milch anbieten will, die unter IP-Suisse-Standards produziert wird. 

Ein Ziel, weit weg von der Realität 

IP-Suisse setzt sich für tiergerechte und nachhaltige Produktionsbedingungen ein und ist ein anderes Label. Eines von unzähligen anderen, die es in der Schweiz gibt. Etwa jenes mit der grünen Knospe von Bio-Suisse oder das AOP-Label, welches sich für regional verwurzelte Produkte wie den Greyerzer-Käse einsetzt. So kämpft "Faireswiss" für faire Milchpreise. Das Ziel: einen Franken pro Liter.

Die Realität? Mit rund 65 Rappen weit davon entfernt. Die Genossenschaft, welche 2019 gegründet wurde, finanziert sich durch Subventionen und Mitgliederbeiträge. Ohne die Unterstützung des Bundes wäre das Überleben der Genossenschaft "Faireswiss" aber quasi ein Ding der Unmöglichkeit, wie Berthe Darras, Sekretärin bei "Faireswiss" sagt.

Vor- und Nachteile von Labels 

Die Sache mit den Labels ist komplex. Im Grundsatz aber auch gut, wie Fritz Glauser, Präsident des Freiburger Bauernverbandes, sagt. Allerdings bringen Labels auch immer gewisse Anforderungen mit sich. So etwa bei der Bio-Milch. Bio-Futter ist rar und muss oft importiert werden. Was sich auch im Preis niederschlägt. Doch sind Konsumentinnen und Konsumenten wirklich bereit, mehr als 1.40 Franken für den Liter Milch zu bezahlen? 

Alle Details zum Label "Faireswiss", anderen Labels und die Meinung des Freiburger Bauernverbandes hören Sie in den Beiträgen der Serie "Milch im Zentrum".

RadioFr. - Andrea Schweizer / pef
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