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Mathilde Gremaud auf dem Olymp

Die Freiburgerin hat an Olympischen Spielen mit 22 Jahren bereits einen ganzen Medaillensatz gewonnen. Ein Blick auf ihre grossartige Karriere.

Mathilde Gremaud hat mit der Goldmedaille historisches erreicht. © Keystone

Ist Mathilde Gremaud der grösste Freiburger Sport-Star aller Zeiten?

Die 22-jährige Freiburgerin gewann am frühen Dienstagmorgen die Goldmedaille im Slopestyle. Bis dahin erlebte sie aber eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Die Freeskierien weinte vor der Qualifikation eine halbe Stunde lang und kämpfte seit der Big-Air-Bronzemedaille am Dienstag mit einem mentalen Tief. Entgegen aller Widrigkeiten gelang die Finalqualifikation in Extremis um 0,3 Punkte. Genau das hat ihr die nötige Lockerheit gegeben, um nochmals an ihre Grenzen gehen zu können.

Mit der Goldmedaille komplettiert Mathilde Gremaud ihren Medaillensatz an Olympischen Spielen. Vor vier Jahren gewann sie als 18-jährige Silber im Slopestyle, vor Wochenfrist holte sie an ihrem 22. Geburtstag Bronze im Big Air und am Dienstag folgte mit dem Olympia-Sieg die Krönung.

Ein wahnsinniger Palmarès

Die Greyerzerin stand erstmals 2017 im Rampenlicht, als sie in Norwegen an den X-Games Gold nach Hause brachte. Anfang 2018 wurde sie Freiburger Sportlerin des Jahres. Mittlerweile stehen sieben Medaillen (davon drei goldene) an X-Games zu Buche, eine Medaille an Weltmeisterschaften und der komplette Medaillensatz an Olympischen Winterspielen.

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Diese Erfolge können nicht zu hoch eingeordnet werden, wenn man ihre Verletzungshistorie betrachtet. Mehrere Kopfverletzungen oder ihr Knie, besonders aber der Kreuzbandriss vor fünf Jahren, zwangen Gremaud immer wieder zu längeren Pausen. Im letzten Sommer benötigte sie zudem eine Auszeit von Training und Medienterminen, um die Freude am Skifahren wiederzufinden.

Grösste Freiburger Sport-Stars

Verglichen mit anderen Sportgrössen im Kanton Freiburg überstrahlt die Freeskierin mit ihrer dritten Olympiamedaille im dritten Olympiaeinsatz. Am nächsten kommt ihr Henri Chammartin, er holte im Dressurreiten in den 50er und 60er Jahren fünf Olympia-Medaillen, davon eine goldene im Einzel und je zwei silberne und bronzene mit dem Team. Jacques Lüthy erreichte 1980 an Olympischen Spielen den dritten Platz im Slalom.

Hockey-Goalie David Aebischer gewann als erster Schweizer den Stanley Cup im 2001. Auch Stephan Henchoz oder der aktuelle Fussball-Profi Michel Aebischer erreichten schon Grosses. Henchoz war einer der ersten Schweizer Fussballer, der sich im Ausland bei einem Spitzenverein (135 Spiele für Liverpool) durchsetzte und Michel Aebischer wurde viermal Schweizer Meister mit YB.

Doch um Mathilde Gremaud von der Spitze zu verdrängen, reicht es bei allen nicht. Einem kann aber niemand das Wasser reichen: Urs Kolly. Der Sensler holte sieben paralympische Gold- und eine Bronzemedaille. Dazu gewann er an Welt- und Europameisterschaften siebenmal Gold, fünfmal Silber und fünfmal Bronze.

Was Mathilde Gremaud bereits erreicht hat, ist fantastisch. Und die 22-Jährige wird den Kanton Freiburg weiterhin stolz machen.

Frapp / RadioFr. - Fabian Aebischer / Fabian Waeber / rb
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