Mit Sensler Schnapsbrennern ins Finale
Fabrice Schneuwly hat seine Maturaarbeit über die Folgen des Schnapsbrennens geschrieben. Damit steht er nun bei "Jugend forscht" im Finale.
"Wie es früher in der Gesellschaft von uns Senslern zuging, sollte man festhalten. Daher wollte ich meine Maturaarbeit darüber schreiben", sagt Fabrice Schneuwly. Der 19-Jährige aus Schmitten hat sich für das Thema Schnapsbrennen entschieden. Im Sensebezirk habe Schnaps in der Nachkriegszeit einen besonderen Stellenwert gehabt, erklärt Fabrice. Die Region sei geografisch und sozial abgekapselt gewesen - arme Bauernfamilien brannten Schnaps, um sich selbst zu helfen. Der hochprozentige Alkohol wurde etwa eingesetzt, um Obst haltbar zu machen.
Schnaps für die Kuh
"Eigentlich war der Schnaps für die Tiere gedacht", erzählt Fabrice. Bauern hätten eine Brennerlaubnis bekommen, um den Schnaps beispielsweise Mutterkühen einzuflössen, um sie nach einer Geburt wieder auf die Beine zu bringen. Manche Bauern hätten mehr Schnaps gebrannt als erlaubt und diesen unter der Hand verkauft, führt Fabrice aus. "Familien warnten sich gegenseitig, wenn der Kontrolleur kam. Dann wurde der Brennhafen versteckt."
Unerwartet ins Finale
Fabrice hat seine Maturaarbeit beim nationalen Wettbewerb von "Schweizer Jugend forscht" eingereicht - und steht damit nun im Finale. "Am Samstag haben die Halbfinalisten ihre Arbeiten präsentiert. Da waren so gute dabei, dass ich nicht geglaubt habe, dass ich es ins Finale schaffe", sagt Fabrice Schneuwly. "Aber ich bin glücklich, dass ich weiter gekommen bin. Jetzt schaue ich, was noch auf mich zukommt."
Ob Fabrice mit den Sensler Schnapsbrennern gewinnt, wird sich am Finale vom 21. bis am 23. April 2022 zeigen.