Muss auch Bertschy degradiert werden?

Christoph Bertschy hat einen beeindruckenden Saisonstart hingelegt, seitdem harzt es aber. Braucht es auch bei ihm Massnahmen wie bei Killian Mottet?

Sah seinen Puck zuletzt oft von den Torhütern abgewehrt: Christoph Bertschy © RadioFr.

Ein steiler Aufstieg zu Beginn weicht einer senkrechten Talfahrt, in etwa so lassen sich die Monate September bis und mit November von Freiburg-Gottéron beschreiben. Genau so aber würde diese Beschreibung auf den bisherigen Saisonverlauf von Christoph Bertschy zutreffen. 

Seit über einem Monat torlos

Christoph Bertschy und Freiburg-Gottéron, das passt grundsätzlich. In der ersten Saison nach seiner Rückkehr letztes Jahr erzielte der Düdinger in 52 Qualispielen 33 Punkte. Eine bessere Ausbeute als in seiner letzten Saison in Lausanne. Auch die Führungsqualitäten nahm er mit, vom Genfersee nach Freiburg. Er spielt im Captain-Team eine Rolle und läuft oft mit dem "A" auf der Brust auf. Auch in der Nationalmannschaft ist Christoph Bertschy Stammgast. 

In den ersten 15. Ligaspielen schoss Bertschy acht Tore. In weiteren vierzehn Matches kam aber gerade noch ein einziges Törchen dazu - beim 7:4 Sieg gegen Ambri am 24. Oktober. Der November-Blues der gesamten Mannschaft hat dann auch bei Christoph Bertschy einen Knopf in den Stock gebunden. Aber, Christoph Bertschy ist bei weitem nicht der einzige Spieler, bei dem es mal nicht läuft. Bei Killian Mottet beispielsweise scheint schon die ganze Saison irgendwie der Wurm drin zu sein. Bei Mottet allerdings reagierte Christian Dubé und beorderte den Freiburger auf den Posten des 13. Stürmers. Dies scheint immerhin ein wenig gewirkt zu haben. Killian Mottet traf in den letzten Spielen wieder. Braucht es auch beim Düdinger Christoph Bertschy eine Degradierung? 

Bertschy gehört in die ersten beiden Sturmlinien

Dass bei Mottet die Massnahme einigermassen angeschlagen hat, mag Zufall sein oder eben nicht. Aber Christoph Bertschy ist nicht Killian Mottet und umgekehrt. Genauso gut könnte ein Versauern auf dem 13. Stürmerposten auch für noch mehr Verunsicherung sorgen. 

Bertschy hingegen blieb trotz fehlenden Toren und zeitweise auch Assists ein Leader. Er nimmt seine Rolle als Teamleader wahr, probiert die Mitspieler mitzureissen und hat trotz allem einen nicht zu unterschätzenden Impact auf das Spiel. Braucht es irgendwo einen kernigen Check - Christoph Bertschy setzt ihn an. Setzt Gottéron auf ein aggressives Forechecking, das bis hinter das gegnerische Tor geht, Christoph Bertschy ist sich nicht zu schade, auch diese Arbeit zu erledigen. Auch wenn der Düdinger zuletzt fehleranfällig war, wäre es falsch, Bertschy in der 13. Linie mit fünf Minuten Eiszeit pro Spiel zu "versorgen". 

Bertschy leistete mit rund 18. Minuten Eiszeit pro Spiel und Einsätzen in der Nationalmannschaft bisher viel in dieser Saison. Vielleicht täte auch einfach eine kleine Pause gut. Diese gibt es jetzt allerdings nicht, denn Christoph Bertschy wurde von Patrick Fischer auch für die nächsten Länderspiele aufgeboten. Die Zukunft zeigt, ob der Düdinger trotzdem, wie seine Linienpartner Chris DiDomenico und Jacob De la Rose, wieder zu treffen beginnt.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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