Nein zum ersten Glas!

Heute habe er endlich Frieden geschlossen mit dem Alkohol. "Ich greife ihn nicht mehr an und er mich nicht." Seine mehrmaligen Rückfälle hat er alle der Idee eines gemässigten Konsums zu verschulden.

Mir hat niemand gesagt, dass ich das erste Glas stehen lassen muss.

Immer wieder dachte Heinz, dass er nach ein paar Jahren Abstinenz wieder ein Glas Wein oder einen Schluck Bier geniessen könne ohne rückfällig zu werden. "Ich habe mich ja wieder gut gefühlt nach acht Jahren! Ich dachte die Krankheit sei nun verschwunden." Heute weiss Heinz: Wer einmal so weit war wie er, muss für immer auf den Alkohol verzichten. "Diese Krankheit geht nicht weg wie eine Grippe."

Warum er so viel trank, kann Heinz bis heute nicht wirklich beantworten.

Ich hatte ein schönes Leben. Auch früher. Es war nicht so, dass ich versucht habe meine Probleme wegzutrinken. Die sind am nächsten Tag so oder so wieder da.

Begonnen hat es wie bei den meisten anderen auch: Durch Gruppendruck in der Jugend. Man wollte dazugehören, zeigen, dass man nun erwachsen war und Bier trinken durfte.

Ich konnte auch einfach nicht so gut Nein sagen.

Auf die Frage, was das Umfeld denn tun könne, wenn man sieht, dass jemand zu viel trinkt, sagt Heinz: "Das ist ein Thema dass wir bei den AA (anonyme Alkoholiker) immer wieder diskutieren. Man kann und sollte schon etwas sagen aber bringen tut das meistens nichts." Die betroffene Person müsse es selbst realisieren und von sich aus entscheiden damit aufhören zu wollen. Und dann braucht es aber unbedingt professionelle Hilfe.

Heute weiss ich: Man kann das nicht alleine schaffen.

Heinz würde sich ausserdem wünschen, dass das Umfeld eines alkoholkranken Menschen nicht mit Wut oder von oben herab reagiert. Ein ruhiger, respektvoller und hilfsbereiter Umgang ist die beste Lösung. Es ist schliesslich eine Krankheit wie jede andere auch…

Heinz war zu Gast in der Gesprächssendung META bei Anna Binz.

Die ganze Podcastfolge gibt es hier: