Steigender Frauenanteil - aber weniger Deutschsprachige

Rund 10'500 Studierende haben am Montag mit dem Herbstsemester an der Universität Freiburg begonnen.

Die Universität Freiburg bereitet sich auch auf mögliche Energieengpässe vor. © RadioFr.

Von den rund 10'500 Studierenden kommen knapp 60 Prozent aus anderen Kantonen der Schweiz,  24 Prozent aus dem Kanton Freiburg und 18 Prozent aus dem Ausland. Seit einiger Zeit sinkt die Zahl der deutschsprachigen Studierenden kontinuierlich. Grund dafür dürfte die universitäre Konkurrenz aus der Innerschweiz sein. Dafür stieg der Frauenanteil bei den Dozierenden auf 30 Prozent - im schweizweiten Vergleich ein Rekord.

Ab diesem Studienjahr bietet die Universität Freiburg unter anderem ein spezialisiertes Masterprogramm in digitalen Neurowissenschaften an. Letzteres soll der wachsenden Nachfrage nach Expertinnen und Experten für menschliches Verhalten und Digitalisierung gerecht werden, wie die Universität am Montag betonte.

Erster Abschlussjahrgang des Masterstudiums Medizin

Ziel des neuen Studiengangs ist, dem Hausärztemangel entgegenzuwirken. 40 Studierende haben diesen Sommer das Studium abgeschlossen. Laut Rektorin Astrid Epiney schätzten sie vor allem die "Kolorierung Hausarzt", insbesondere die längerfristigen Praktika bei Hausärzten und Hausärztinnen. Zu hoffen ist, dass sie nach ihrer Assistenzzeit im Kanton Freiburg "hängenbleiben", so Epiney weiter.

Sorge um Forschungsplatz Schweiz und möglichen Energieengpass

Wie andere Universitäten stellt auch die Universität Freiburg fest, dass die Situation für die Forschenden hierzulande unbequem ist. Da die Schweiz im Programm "Horizon Europe" bis auf Weiteres noch immer als nicht-assoziiertes Drittland gilt, ist es für Schweizer Forschende praktisch unmöglich geworden, an Einzelprojekten teilzunehmen.

Eine Teilnahme ist nur im Rahmen von Verbundprojekten möglich, die von anderen geleitet werden. Die Finanzierung erfolgt jedoch nicht durch die Europäische Kommission, sondern durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI).

Ein weiterer Grund zur Sorge ist ein möglicher Energieengpass, der die Aktivitäten der Universität ab diesem Winter beeinträchtigen könnte. Angesichts dieses Szenarios befindet sich die Institution bereits in Gesprächen mit dem Kanton, um die besten Bedingungen für Studium und Forschung gewährleisten zu können. Die Universität will auch einen Beitrag zum Stromsparen leisten.

SDA / RadioFr. - Nadina Schneuwly / Corina Zurkinden / rb
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