"Nicht nur Julia und Kiril haben Angst, auch ich"

Das Ehepaar Fritz und Sonja Stoll haben vor einem Jahr ukrainische Geflüchtete aufgenommen. Sie ziehen eine erste Bilanz.

Ukrainische Frauen und Kinder auf dem Weg in die Schweiz © Keystone

Im Moment leben rund 2400 Ukrainerinnen und Ukrainer im Kanton Freiburg. Etwas mehr als 400 von ihnen wohnen bei rund 220 Gastfamilien. Zu den Freiburger Gastgebenden gehört auch das Ehepaar Sonja und Fritz Stoll aus Salvenach. Vor einem Jahr haben sie vier Personen aufgenommen. Alona und ihre Tochter stammen aus der umkämpften Stadt Charkiw im Osten der Ukraine, Yulia und ihr Sohn kommen aus Winnyzja im Westen des Landes.

Wir hatten so viele schöne und spannende Moment zusammen, ich würde wieder Geflüchtete aufnehmen.

Sonja Stoll

Zwischenzeitlich wohnte auch Tanja bei Stolls. Sie hat aber seit kurzem eine eigene Wohnung gefunden." Sonja Stoll geniesst die Zeit mit den ukrainischen Gästen jeden Tag. "Ich bin glücklich und stolz, habe ich Kiril Schwimmen und Velofahren beigebracht. Am Jahrestag der russischen Invasion fühlt sie sich traurig und hat Angst, dass Russland die Angriffe verstärkt. 

Es war einengend, aber nicht so schlimm. Beim Einkauf hätten sie besser Schweizer Käse gekauft als Tropenfrüchte.

Fritz Stoll

Für Fritz Stoll sind ukrainischen Gäste eine tägliche Bereicherung. Jedoch was das Kulinarische betrifft, ist er von den Ukrainerinnen etwas enttäuscht. "Im Land des Käse kann ich nicht verstehen, dass holländischer Käse gekauft wird." Der Architekt aus Salvenach würde kein weiteres Mal Flüchtende aufnehmen. Seine Frau jedoch schon.  

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