Gemeinderat Nobs: "Autos sind nicht das Beste für die Stadt"
Die Stadt Freiburg will ganze Familien aufs Velo bringen. Wer kann von der Kampagne profitieren und was will man damit erreichen?

"Ich träume schon seit Jahren von so einem Velo", sagt Delphine Tschopp. Sie spricht von einem der Longtail-Elektrovelos, welche die Stadt Freiburg Familien für zwei Wochen testweise zur Verfügung stellt. Freiburg will mit der Aktion, die bis Ende Oktober dauert, die sanfte Mobilität bei Familien fördern. Ausserdem möchte man damit eine effiziente, vorteilhafte Alternative zum Auto präsentieren, wie es von der Stadt heisst.

Delphine Tschopp hält das Longtail-E-Velo, darauf sitzt eines ihrer Kinder. (RadioFr. / Tobias Brunner)
«So ein Velo ist praktisch, schnell und klug», schwärmt Delphine Tschopp, die ein Longtail testet, worauf sie und alle ihre drei Kinder Platz haben. Gepäck könne sie im vorne angebrachten Korb ebenfalls noch mitnehmen. Sie findet die Aktion der Stadt Freiburg auch bezüglich Umwelt und Klima sinnvoll und will gerade für kurze Distanzen in der Stadt nicht mehr ins Auto sitzen.
Umsatteln erwünscht
Das ist genau, was die Stadt Freiburg mit der Aktion bezwecken will: Familien sollen von der vierrädrigen Familienkutsche aufs Longtail-Velo umsatteln. "Das Auto braucht zu viel Platz und ist nicht das beste Verkehrsmittel in der Stadt", so Pierre-Alain Nobs.

Der Freiburger Gemeinderat und Mobilitätsdirektor betont, dass jedes Mal, wenn Eltern mit einem Longtail-Fahrrad unterwegs seien, wieder mehr Platz entstehe für Leute, welche das Auto wirklich brauchen würden, etwa Menschen mit Behinderungen oder Ältere.
Dass man bald nicht mehr mit dem Auto in die Stadt fahren könne, darum müsse sich aber niemand sorgen, sagt Nobs. "125'000 Autos fahren täglich in die Stadt und wieder hinaus und es hat auch Platz für sie", so Nobs. Es müssten aber weniger werden. Die Situation und die Sicherheit für den Langsamverkehr verbessere sich von Jahr zu Jahr, da gebe es jedoch noch zu tun.