Progin steht kurz vor dem Konkurs

Das Metallbauunternehmen aus Bulle könnte am Dienstag liquidiert werden, nachdem Übernahmeversuche gescheitert sind.

Das Metallbauunternehmen steht kurz vor dem Konkurs. © Frapp

Die Angestellten des Metallbauunternehmens Progin SA in Bulle sind mit ausstehenden Löhnen und einer ungewissen Zukunft konfrontiert. Sie wurden am Freitagmittag darüber informiert, dass die Firma am Dienstag ihre Türen schliessen könnte.

Übernahmeversuche durch andere Unternehmen seien gescheitert, schrieben Generaldirektor Dominique Pirrello und Eigentümer Philippe Progin in einer Erklärung, die der Zeitung La Liberté übermittelt wurde. Grund dafür seien vor allem die hohen Forderungen der Finanzpartner gewesen.

Nicht ausbezahlte Löhne

Das 1984 gegründete Unternehmen wurde von der Covid-19-Pandemie, den darauf folgenden Lieferengpässen und dem drastischen Anstieg der Rohstoffpreise, der durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft wurde, hart getroffen. Diese Herausforderungen führten zu Mehrkosten in Höhe von mehreren Millionen Franken und brachten das Unternehmen in eine unhaltbare Lage.

Die Befürchtungen der Angestellten wurden vergangenen Freitag bestätigt, als sie darüber informiert wurden, dass ihre Augustgehälter nicht ausbezahlt werden würden. 160 Mitarbeitenden, was etwa der Hälfte der Belegschaft entspricht, gelang es jedoch, Lösungen zu finden. Insbesondere durch Verträge mit dem benachbarten Unternehmen Sottas SA oder anderen Akteuren der Branche.

Unzufriedenheit auf Seiten der Unia

Yannick Ferrari, Mitglied der Geschäftsleitung der Gewerkschaft Unia in Freiburg, hat sich zur Lohnsituation bei Progin SA geäussert. "Bei der Nichtauszahlung der Löhne bestand die grosse Forderung darin, das Geld zurückfordern zu können. Weil wir das alles jetzt erst erfahren haben, konnten die Kündigungen für das Personal nicht richtig gemacht werden."

"Das muss jetzt sehr schnell geschehen, um einen Totalverlust für das Personal zu vermeiden, um das Geld über die Insolvenz zurückholen zu können. In Anbetracht der kurzen Zeit, die bis Dienstag bleibt, wird das sehr kompliziert werden", warnt Ferrari.

Nach Gesprächen mit den Angestellten brachte die Gewerkschaft Unia ebenfalls ihre Unzufriedenheit darüber zum Ausdruck, dass sie nicht in die Gespräche über die Zukunft des Unternehmens einbezogen wurde. Dies trotz ihrer Rolle im Gesamtarbeitsvertrag für den Metallbau.

Ein Sozialplan?

"Für Leute, die kurz vor der Rente stehen, schwanger sind, krankgeschrieben sind oder einen Unfall hatten, ist ein Sozialplan immer das, wofür man kämpfen will. Wenn das Unternehmen am Dienstag Konkurs anmeldet, wird es leider sicher keine Möglichkeit geben, einen Sozialplan auszuhandeln", so Yannick Ferrari abschliessend.

Frapp / RadioFr. - Marie de Saint Perier / iwi
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