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"Schade, dass man in der Stadt kaum mehr Deutsch hört"

Simon Murith ist seit rund einem Monat Generalratspräsident der Stadt Freiburg. Die Zweisprachigkeit liegt ihm auch als Romand am Herzen.

Schon als Simon Murith im Collège war, hat er im Café Populaire politische Diskussionen mit seinen Klassenkameraden geführt. © RadioFr

Das Café Populaire mitten in der Stadt Freiburg ist ein symbolischer Ort für den jungen Anwalt und Mitte-Politiker Simon Murith. Hier hat er bereits im Collège mit seinen Klassenkameraden seine Leidenschaft für politische Diskussionen entdeckt, und ist sie nicht mehr losgeworden. Sozusagen der Startschuss.

Klare Position für die Zweisprachigkeit

Im Präsidialjahr ist es eigentlich nicht üblich, dass man sich politisch-inhaltlich stark exponiert oder sich entscheidend in die Diskussionen einbringt. Trotzdem will Simon Murith im Café Populaire einen Punkt klarstellen:

Wir wollen, dass die Stadt Freiburg offiziell zweisprachig wird. Das wäre ein gutes Signal.

Doch nicht nur als Signal, sondern auch für die Wirtschaft sei die Zweisprachigkeit in Freiburg eine Chance. Umso bedauernswerter findet Simon Murith, dass in der Stadt immer weniger Deutsch gesprochen wird. Gut möglich, dass seine Sensibilität für die Zweisprachigkeit von seinen Elsässer Grosseltern herkommt. So führt der Romand in seinen ersten Sitzungen im Generalrat auch konsequent zweisprachig durch die politischen Geschäfte. 

Ein wichtiges Ziel in seinem Jahr als Generalratspräsident sind für Murith die diversen repräsentativen Momente in den verschiedenen Vereinen. Viele junge Leute würden den Generalrat gar nicht kennen, dabei sei es so wichtig, eine motivierte, neue Generation für Politik zu gewinnen. 

Klare Ambitionen für den Gemeinderat

Diese junge Generation bräuchte es spätestens, wenn der Sitz von Simon Murith im Generalrat frei würde. Denn er macht aus seinen Ambitionen keinen Hehl: 

Der Wille ist schon da, im Gemeinderat zu sitzen. 

Die obligate Politparole folgt zugleich: Er wolle den Leuten etwas anderes anbieten als einfach nur rechts oder links. Gerne würde Simon Murith dabei in Zukunft weniger über Mobilität sprechen. Das System des "Park and Ride", also mit einem Parking ausserhalb der Stadt, um dann mit dem ÖV in die Stadt zu kommen, befürwortet er. Er unterstreicht ebenfalls die Wichtigkeit der verschiedenen Stadtquartiere und deren Identitäten. 

Ob Simon Murith diese Visionen seiner Stadt Freiburg nicht nur als Generalratspräsident, sondern auch als Gemeinderat in der Exekutive umsetzen kann, wird sich bei den nächsten Wahlen in eineinhalb Jahren zeigen. Klar ist hingegen, es ist kein Zufall, dass der junge Mitte-Politiker genau jetzt Generalratspräsident ist. Der Weg in den Gemeinderat der Stadt muss lange Zeit zuvor vorbereitet werden. Wenn Simon Murith auch in Zukunft mit solch langfristiger politischer Planung auffällt, und er sich in der "La 3" vom FC Central nicht alle Knochen bricht, dann werden wir noch viel von ihm hören.

RadioFr. - Renato Forni
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