Schwieriges 2020 für die Präsidentin

Staatsratspräsidentin Anne-Claude Demierre zog Bilanz für 2020. Corona bescherte auch ihr keine einfache Zeit.

Anne-Claude Demierre gibt per Ende Jahr das Staatratspräsidium ab, bleibt aber noch Gesundheitsdirektorin (Archivbild). © KEYSTONE

Schwierige Zeiten sollte man einfach ruhen und zurücklassen. Für 2020 gilt das sicher für die meisten. Anne-Claude Demierre ist Gesundheitsdirektorin und war dieses Jahr Staatsratspräsidentin des Kantons Freiburgs. Trotz aller Mühen bleibt für Sie auch Gutes in Erinnerung: «Mir gefiel die Solidarität der Bevölkerung. Bereits im Frühling aber auch jetzt ist sie zu sehen. Wie junge Leute älteren geholfen haben und beispielsweise für sie einkaufen gegangen sind – das ist etwas, das mir ganz besonders in Erinnerung bleiben wird.»

Kommunikation nicht im Griff

Weder der Staatsratspräsidentin noch ihren Kolleginnen und Kollegen fiel das Regieren einfach. CVP-Staatsrat Bruno Boschung spricht stellvertretend für das Parlament: «Es war eine sehr schwierige Zeit, auch für alle anderen Kantons-Regierungen. Das Ereignis kam unerwartet und war von grosser Tragweite. Damit hat niemand gerechnet, und doch musste reagiert werden.»

Einige Grossräte sind jedoch nicht zufrieden mit der Kommunikation. Die Regierung habe die Situation nicht immer optimal im Griff gehabt. Zwischen der ersten und zweiten Corona-Welle hätte man mehr tun müssen, findet Ruedi Vonlanthen, FDP-Grossrat: «Man hat die ganze Sache verschlafen. Einmal hat man die Beizen geöffnet und dann wieder geschlossen. Es hat geändert wie das Wetter, das geht aber nicht. Von dem her kann ich kein gutes Zeugnis abgeben.»

Bald in Ruhestand

Anne-Claude Demierre ist jedenfalls froh, dass sie das Staatratspräsidium abgeben kann: «Ich bin nicht traurig, dass ich den Präsidentenhut per 31. Dezember ablegen darf. Doch ich bleibe noch Gesundheitsdirektorin und habe viel Arbeit vor mir. Wir werden weiterhin alles tun, um das Virus zu bekämpfen.» Demierre bleibt nur noch 2021 Staatsrätin, bevor sie in den Ruhestand tritt.

RadioFr. - Patrick Hirschi / rb
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