Sensler Oberamtmann nimmt Stellung zum Audit zum HFR Tafers

Das Audit kommt zum Schluss, dass das HFR Tafers seinen Auftrag als Regionalspital nicht mehr erfüllt. Für Manfred Raemy keine Überraschung.

Beim Spital Tafers gibt es einige Brennpunkte – das ist das Fazit der Experten, die ein sogenanntes Audit durchführten. Der Sensler Oberamtmann Manfred Raemy hatte Einblick in eine Zusammenfassung vom Expertenbericht und sagt: „Ich glaube, es ist eine Bestätigung von dem, was man im Sensebezirk schon jahrelang sagt.“ In der Führung des Spitals gebe es Missstände.

Es mangle an Fachärzt:innen, die Sicherheit von Patient:innen sei nicht immer gewährleistet und die Hausärzt:innen, welche Patient:innen zuwiesen, wendeten sich vom Spital ab. Tatsächlich gibt es Stimmen im Verein der Sensler Hausärztinnen, die sagen, dass sie ihre Patienten nur noch nach Bern schicken. Andere, wie der Präsident Manfred Piller, setzten weiterhin auf das HFR. „Diese Meinungsverschiedenheiten müssen aufhören“, findet Manfred Raemy. „Die Sensler Hausärzte sollten am gleichen Strick und in die gleiche Richtung ziehen damit man gute Lösungen zusammen finden kann.“

Wie sieht es in der Bevölkerung aus: Kann das HFR das Vertrauen zurückgewinnen? Manfred Reamy denkt, dass ein Grossteil der Bevölkerung einen 24-Stunden-Notfall möchte, wo man jederzeit hin kann und auf Deutsch empfangen wird. „Alles andere wird sich von selber ergeben.“

Bleibt noch ein heikler Punkt, welcher von den Audit-Experten aufgeworfen wurde: Dass das Spital bei seinen Entscheidungen immer wieder von der kantonalen Politik übersteuert werde. Manfred Raemy hat erst vor kurzem kritisiert, dass die Greyerzer Staatsräte den Standort Riaz dem von Tafers bevorzugen. Er könne zu Riaz nicht viel sagen, nur was die Bevölkerung vom Sensebezirk möchte. Er hält der kantonalen Regierung vor, dass sie dies in der Vergangenheit völlig vernachlässigt hätte.

Nun werden die Karten neu gemischt und dieser Expertenbericht ist eine Chance für das HFR, den Standort Tafers in die richtige Richtung zu lenken. Das HFR hat schon reagiert und am Freitag bekannt gegeben, dass der medizinische Direktor Ronald Vonlanthen vorübergehend ab sofort zusätzlich auch die Leitung vom Standort Tafers übernimmt.

Der Bericht von RadioFr. zum Nachhören:

RadioFr. - Patrick Hirschi / nschn
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