Stand-Up-Paddeln am Murtensee - Mit Rücksicht auf die Natur

Der Sommer zieht viele Stand-Up-Paddle-Fans an den Murtensee. Eine neue Kampagne ruft zu mehr Rücksichtnahme zum Schutz der Wildtiere auf.

Wassersportaktivitäten auf dem Murtensee sind sehr beliebt. Darunter leiden sollen Tiere auf keinen Fall. © Keystone

Zahlreiche Menschen zieht es im Sommer an den Murtensee. Stand-Up-Paddeln (SUP) erfreut sich wachsender Beliebtheit. Doch das hohe Personenaufkommen stellt für die Wildtiere eine grosse Herausforderung dar. Wasservögel und andere Tiere werden durch die Anwesenheit von Paddlern gestört, was ihren Lebensraum erheblich beeinträchtigen kann.

Der Verein „Natur & Freizeit“ hat gemeinsam mit dem Kanton Freiburg und einer breiten Koalition aus Sport- und Naturschutzverbänden die Kampagne „Aufs Wasser mit Rücksicht“ ins Leben gerufen. Diese sensibilisiert für einen wildtierfreundlichen Wassersport. Ziel ist es, den Erholungssuchenden zu zeigen, wie sie sich naturfreundlich auf dem Wasser bewegen können.

Die vielfältige Tierwelt am Murtensee

Der Murtensee ist Heimat einer vielfältigen Tierwelt. Vögel, Fische und Libellen leben in und um den See. Besonders Vögel ziehen ihre Jungen im oder am Schilf auf, während Jungfische und Libellenlarven sich vor allem in Flachwasserzonen aufhalten. Die Silhouette eines Menschen auf einem Stand-Up-Paddle-Board kann für viele Vögel eine Bedrohung darstellen. Zahlreiche oder langanhaltende Störungen können dazu führen, dass Vögel gute Lebensräume meiden oder der Bruterfolg beeinträchtigt wird.

Vier Verhaltensweisen für naturfreundliches SUP

Die Kampagne „Aufs Wasser mit Rücksicht“ vom Verein "Natur & Freizeit" präsentiert vier einfache Verhaltensweisen, die Stand-Up-Paddlerinnen und anderen Wassersportlern zeigen, wie sie rücksichtsvoll auf dem Wasser unterwegs sein können:

  1. Abstand zum Schilf halten: Wo immer möglich, sollten 100 Meter Abstand eingehalten werden. Das Schilf dient vielen Vögeln als Brut- und Versteckplatz.

  2. Abstand zu Kiesinseln und Sandbänken halten: Nach Möglichkeit sollten 100 Meter oder mehr Abstand gewahrt werden. Diese Areale sind wichtige Rast- und Brutplätze sowie Nahrungsquellen für viele Vögel.

  3. Keine Gewässerabschnitte mit Vogelansammlungen befahren: Im Herbst und Winter sind Störungen bereits aus einer Entfernung von einem Kilometer möglich.

  4. Schutzgebiete respektieren: Die markierten Grenzen der Schutzgebiete sollten stets eingehalten werden.

Reto Solèr, Leiter der Kampagne „Aufs Wasser mit Rücksicht“, betont: „Wir wollen den Erholungssuchenden aufzeigen, wie sie sich auf dem Wasser naturfreundlich bewegen können. Mittlerweile führen wir die Kampagne an zehn Schweizer Seen durch und arbeiten dafür eng mit den Kantonen zusammen – der Murtensee kommt dieses Jahr neu hinzu.“

Mit diesen Massnahmen sollen die Störungen für die Wildtiere minimiert und deren Lebensraum geschützt werden, sodass sowohl die Menschen als auch die Natur den Sommer am Murtensee geniessen können.

Medienmitteilung - Fiona Fasel
...