Steuersegen für Plaffeien

Der Kanton Freiburg hat der Gemeinde rund sechs Millionen Franken zurückerstattet. Ein wichtiger Grund sind Nachzahlungen.

Die Gemeine Plaffeien schreibt für das Jahr 2020 ein grosses Plus. (Archivbild) © RadioFr.

Die Gemeinde Plaffeien rechnete ursprünglich mit einem Verlust von rund 140‘000 Franken, erzielte nun aber einen historischen Gewinn von rund sechs Millionen Franken. Daniel Bürdel, Syndic von Plaffeien, erklärte nach der Gemeindeversammlung Ende April, wie dies geschehen konnte: „Der Kanton hat uns im Dezember gemeldet, dass wir noch ausserordentliche Nachsteuern überwiesen bekommen werden.“ Dies betraf laut Bürdel die Jahre 2010 bis 2018. Der Kanton Freiburg bezahlte der Gemeinde Plaffeien daraufhin mehr als acht Millionen Franken zurück. Mit dem interkommunalen Finanzausgleich blieben der Gemeinde so rund sechs Millionen.

Wie kann dies passieren? Der Kanton bezieht zwei Arten von Steuern – die direkte Bundessteuer und die Kantonssteuer. Aber nicht nur das macht der Kanton, erklärt Roland Güdel von der Kantonalen Steuerverwaltung: „Der Kanton veranlagt die natürlichen Personen und die Gemeinden erhalten eine Kopie der Veranlagungsanzeige, die ihnen dann dazu dient, die Gemeindesteuer in Rechnung zu stellen.“

Auf Basis der kantonalen Vorgaben erheben die Gemeinden dann Steuern auf Einkommen und Vermögen. Wenn nun einige neue steuerpflichtige Personen dazukommen, die sehr viele Steuern bezahlen, führe das laut Güdel dazu, dass eine Gemeinde von einem Jahr auf das andere mehr Ertrag habe. Ein weiterer Grund könne auch sein, dass gewisse steuerpflichtige Personen Nachsteuern bezahlen müssten, weil diese in den Vorjahren zu wenig Steuern bezahlten.

Grund: Nachzahlungen

In der Jahresrechnung der Gemeinde Plaffeien steht explizit „Nachzahlungen auf Einkommen und Vermögen“ als Grund für den finanziellen Segen. Güdel dazu: „Was bekannt war vom letzten Jahr, ist, dass sich sehr viele selbst angezeigt haben.“ Also dass Personen zuvor irgendwelche Konten oder Einkommen nicht versteuert hätten und dies dann deklarierten haben. Es könne aber auch sein, dass Personen neu eingeschätzt oder Schenkungssteuern bezahlt wurden. Woher das Geld genau stammt, will der Syndic Daniel Bürdel aufgrund des Steuergeheimnisses nicht verraten. Was aber klar ist: Die Gemeinde Plaffeien wird diesen Gewinn nicht einfach horten. Man wolle die Steuern, die relativ hoch seien, anpassen und laut Bürdel den Leuten so etwas davon zurückgeben, was sie in den letzten Jahren eigentlich zu viel bezahlt hätten.

Zudem stehen weitere Punkte im Investitionsplan der Gemeinde Plaffeien an: Strassen sollen saniert sowie das geplante Parkhaus im Schwarzsee oder das Schwimmbad gebaut werden. Zwischen 2019 und 2025 will die Gemeinde somit mehr als 50 Millionen Franken investieren. Und auch die Schulden möchte man abbauen, hiess es auf Anfrage.

RadioFr. - Livia Schmid / rb
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