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Sturm im Wasserglas, oder doch mehr?

Die erste Düdinger Generalratssitzung der neuen Legislatur verlief harmonisch, bis es um die Zusammensetzung des Agglorates ging.

Zu Beginn wurden die Generalrät*innen in ihrem Amt vereidigt. © RadioFr.

Feierlich ging es am Montagabend im Podium Düdingen zu und her. Die 50 neu gewählten Generalratsmitglieder schworen ihren Eid. Zwei Vertreter des „Sensler Harst“ gaben der Veranstaltung mit ihren historischen schwarzblauen Uniformen und den Hellebarden einen festlichen Rahmen.

Auch während der Behandlung der Geschäfte demonstrierte das Gemeindeparlament Einigkeit: Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden mit Applaus gewählt – egal ob ins Präsidium oder als Stimmenzähler. Misstöne gab es erst, als es um die Zusammensetzung des Agglomerationsrates ging. Die Fraktion der CVP/Die Mitte beanstandete, sie komme dabei zu kurz. „Wir sind nicht zufrieden. Wir sind sowohl im Gemeinderat als auch im Generalrat die wählerstärkste Partei. Eigentlich haben wir in allen Kommissionen Anrecht auf zwei Sitze, und alle anderen auf je einen“, sagte CVP-Sprecher Laurent Baeriswyl.

Zauberformel

Tatsächlich existiert ein Art Zauberformel: Im Gemeinderat hat die CVP zwei Sitze, alle anderen je einen. Und für die Finanz- oder die Einbürgerungskommission wurde dieses Kräfteverhältnis auch berücksichtigt. Im Agglomerationsrat hingegen ist es anders. Dort stellt die SP auf Vorschlag des Gemeinderats zwei der insgesamt sieben Düdinger Vertreter. Das habe aber einen guten Grund, sagt SP-Präsidentin Susanne Aeschlimann: „Die SP hat im Agglorat eigentlich einen Sitz. Der andere geht an Urs Hauswirth. Dieser wird als Syndic unserer Gemeinde vom Agglorat in den Vorstand wechseln.“

Dieser Sitz, der durch die „Beförderung“ Hauswirths frei wird, stehe weiterhin der SP zu, sagt auch SP-Generalrat Patrick Schneuwly: „Wenn wir nicht in der Legislative vertreten sind, haben wir dort kein Mitspracherecht. Und das darf nicht sein.“

Das sieht man bei der Mitte-Partei anders. Vor der Generalratssitzung hatte Fraktionssprecher Baeriswyl deshalb mit der SVP und der FDP geprüft, ob die Bürgerlichen einen Gegenkandidaten aufstellen wollen. Man habe diese Idee aber wieder verworfen, dem Frieden zuliebe: „Wir wollen gemeinsam in die neue Legislatur starten, und nicht gleich zu Beginn gegen den Willen des Gemeinderates etwas durchboxen“, so Baeriswyl.

Kein politischer Graben

An der Kritik an die Adresse des Gemeinderates hält die CVP zwar fest. Es sei aber nicht so, dass sich im Parlament jetzt ein politischer Graben zwischen bürgerlich und links öffnen werde, beschwichtigt der Fraktionssprecher: „Das soll überhaupt kein Vorzeichen sein für die bevorstehende Legislatur. Wir hatten in der Vergangenheit mit den anderen Fraktionen wie der SP gut zusammengearbeitet. Und ich bin zuversichtlich, dass das auch in dieser Legislatur der Fall sein wird.“

Auch die SP signalisiert Gesprächsbereitschaft. Man nehme Laurent Baeriswyl beim Wort, sagt Patrick Schneuwly: „Er hat gesagt, dass er ein gutes Verhältnis will. Und das ist auch unser Ziel.“

Trotz der anfänglichen Misstöne scheint das Geschirr zwischen den verschiedenen Fraktionen im Düdinger Generalrat also noch nicht zerschlagen zu sein.

RadioFr. - Patrick Hirschi / rb
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