Tafers mit der grossen Möglichkeit - Ernüchterung bei Seisa
Tafers kann seinem Trainer Alain Pittet in seinem letzten Spiel den Aufstieg schenken. Seisa 08 hingegen muss die 2. Liga-Träume begraben.
Es wäre die perfekte Geschichte für Trainer Alain Pittet. In seinem letzten Spiel steigt er mit Tafers in die 2. Liga auf. Die Möglichkeit eröffnet sich dem FC Tafers am Samstag gegen Châtonnaye/Middes. Dabei haben die Sensler alles in der eigenen Hand, ein Unentschieden genügt gar für den Aufstieg in die zweite Liga. Die gute Ausgangslage hat sich Tafers durch einen Sieg gegen Granges-Paccot verdient.
Cedric Gauch mit dem goldenen Tor
Die erste Halbzeit verlief lange ohne grosse Highlights. Jedoch waren die Hausherren aktiver, spielbestimmend und dem Führungstor mehrmals sehr nahe. Alexandre Bertschy und Noah Fasel hatten kurz vor der Pause die Führung jeweils auf dem Fuss, vergaben jedoch beide aus aussichtsreichster Position. In Halbzeit zwei zog sich die Schlinge um das Tor von Granges-Paccot immer weiter zu. In der 64. Minute lancierte Alexandre Bertschy Cedric Gauch, dieser zog alleine auf Torhüter Barras los, nahm den Schlussmann gekonnt aus und schob zum 1:0 ein. Niemand ahnte, dass sich Gauch somit eben zum Matchwinner gekrönt hatte. Denn Granges-Paccot konnte nicht mehr auf den Rückstand reagieren, im Gegenteil. Tafers war dem 2:0 näher, als die Gäste dem Ausgleich. Die Hintermannschaft der Seisler verteidigte solide und Torhüter Jan Scheidegger hielt den Kasten rein. Nach fünf langen Nachspielminuten war der Sieg von Tafers in trockenen Tüchern. Dass die Punkte bei den Seislern bleiben, geht in Ordnung. Über das ganze Spiel gesehen waren sie die bessere Mannschaft. Im letzten Spiel können sie nun ihren Trainer Alain Pittet, der das Traineramt auf kommende Saison abgibt, mit dem Aufstieg in die 2. Liga beschenken.
Die Seisa-Träume platzen
Am anderen Ende der Emotionsskala bewegten sich die Gefühle nach Schlusspfiff auf dem Sportplatz Burgbühl in St. Antoni in den Reihen der Hausherren: Seisa 08 ist ein weiteres Mal definitiv am Aufstieg vorbeigeschrammt. Die insgesamt starke Saison fand letztlich ihre Krönung nicht in der Aufstiegsrunde, wo die Mittelländer weiter auf den ersten Vollerfolg warten - vielleicht gelingt er als versöhnlicher Saisonabschluss im rechnerisch bedeutungslosen Auswärtsspiel gegen Cugy am Samstag.
Die Partie gegen Villars-sur-Glâne begann aus Seisa-Sicht gefällig, das Heimteam hatte die ersten 45 Minuten über weite Strecken im Griff. Was fehlte, waren die Tore - und dies trotz guter Gelegenheiten: Besonders Thierry Rumo musste sich mehrmals an die eigene Nase fassen. Erst zielte er bei einem Freistoss aus guter Position zu hoch (15.), bevor sein zu unplatzierter Handelfmeter zur Beute des Gästehüters Léo Taillard wurde (27.). Auch Aktivposten Fabian Aebischer sorgte für S08 über rechts mit seinem Speed für Torgefahr, konnte aber ebenfalls nicht reüssieren. Nach der Pause kam mit Nicola Aerschmann (18 Ligatore) Seisas Top-Knipser ins Spiel. Doch ein weiteres Mal standen die zweiten 45 Minuten nicht unter einem guten Omen fürs Team von Trainer Sandro Zosso: Relativ schnell gerieten die Hausherren in Rückstand, wobei bei einem abgefälschten Kullerball, der im weiten Eck landete, viel Pech dabei war (55.). In der Folge musste Schlussmann Martin Zahno mehrmals rettend für die etwas geschockten Mitspieler eingreifen. Diese hatten gegen die kompakt verteidigenden Gäste vor schöner Kulisse mit 613 Zuschauerinnen und Zuschauern - inklusive dem Bologna- und Nati-Star Michel Aebischer - Mühe, den Ausgleich vielversprechend anzustreben. Einzig zwei Weitschüsse von Mario Schöpfer waren noch zu notieren, die jedoch beide Male zu hoch gerieten (81./89.). Dann war Seisas Aus im Aufstiegsrennen besiegelt, der Schlusspfiff ertönte und die enttäuschten Spieler in Blau-Weiss mussten zuschauen, wie die Fans von Villars-sur-Glâne auf dem Rasen mit ihren Lieblingen feierten. Villars hatte dank dem 1:0-Sieg nämlich den Aufstieg in die 2. Liga vorzeitig perfekt gemacht. Seisa 08 bleibt noch die Kehrauspartie in Cugy und - nach dem Verarbeiten der Enttäuschung - der Stolz über eine abgesehen von der Aufstiegsrunde gelungene Saison.