Sollen Freiburgs Strassen weiblicher werden?

Freiburgs Strassennamen sind männlich geprägt. Die Änderungen sind laut Gemeinderat kostspielig. Soll sich trotzdem was ändern?

Der Georges-Python-Platz wurde bereits symbolisch in Platz Pythonne umbenannt, jedoch nie offiziell oder dauerhaft. © RadioFr.

Ende 2021 forderten mehrere gewählte Vertreterinnen des Generalrats die Exekutive auf, dafür zu sorgen, dass Strassen und Plätze in der Stadt Freiburg mit weiblichen Namen umbenannt werden. Am Dienstag gab ihnen der Gemeinderat eine Antwort. Von den 79 Strassen, die nach Persönlichkeiten benannt sind, sind nur 14 Prozent nach Frauen benannt.

Die Exekutive ist jedoch der Ansicht, dass solche Adressänderungen kostspielig wären und den Privatpersonen Kosten und mögliche Komplikationen aufbürden würden. Ausserdem würden mit der Namensänderung auch historische Bedeutungen verloren gehen. 

Die Exekutive verpflichtet sich hingegen, neue Strassen künftig mit weiblichen Namen zu versehen. Der Gemeinderat erinnert in seinem Bericht weiter daran, dass kürzlich eine "erste und wichtige Initiative" ergriffen wurde, bei der im Mai 2022 eine neue "Ruelle Laure-Dupraz" in der Nähe der Universität Miséricorde benannt wurde.

Nicht ausreichend

"Es gibt immerhin einen Teil einer positiven Antwort insofern, als es neue feminisierte Strassennamen geben wird", relativiert die grüne Generalrätin Fabienne Menétrey. Sie gehörte zu den Einreichenden des Postulats im Jahr 2021. Nur ein kleiner Trost. 

"Aber für uns ist das wirklich nicht genug und vor allem nicht das, was wir gefordert haben", sagt die Menétrey. "Es fehlt an einer gewissen Sichtbarkeit eines Teils der Bevölkerung, sei es in der Kultur, in den Medien, in Führungspositionen oder sogar auf der Strasse."

RadioFr. - Mehdi Piccand / ra
...