Verloren und dennoch daheim: Johann hilft
Menschen mit Demenz haben Mühe, ihre Bedürfnisse auszudrücken. Die Puppe Johann dient als Sprachrohr. Zu Besuch in der Demenzstation Magnolia in Tafers.
Wie sagen, wo der Schuh drückt, warum man wütend oder traurig ist oder wo man Schmerzen hat - für Menschen mit Demenz ist dies eine Unmöglichkeit. Sie können ihre Gedanken und Gefühle nicht mehr einordnen. Das Gefühl der Ohnmacht weicht dem der Wut.
In solchen Situationen brauchen die Pflegenden viel Fingerspitzengefühl, um die agitierte Person zu beruhigen. Manchmal springt die Demenzpuppe Johann ein. Johann ist so gross wie ein Kleinkind, aus weichem Stoff, seine Augen gucken bewusst zur Seite. Mit Johann als Sprachrohr fällt es leichter sich auszudrücken. Hat Johann Bauchweh, hat es vielleicht auch die Person, die ihn hält.
Trotz des offenen, anpassungsfähigen Rahmens, hat auch die Demenzstation Magnolia ihre Grenzen. Bewohnende, die beispielsweise die ganze Nacht schreien, brauchen Medikamente, die beruhigen. Dies aber nur mit einer Verordnung der zuständigen Ärztin oder Arzt. Angehörige werden informiert, wenn die Medikation ändert. Und manchmal hilft nur die Einweisung in die Psychiatrie.