Verloren und dennoch daheim: Was ist Demenz?

Demenz hat viele Facetten. Bei gewissen Formen wird der demenzerkrankte Vater zum Zeitreisenden, bei anderen verliert die Mutter alle Schamgefühle.

Vergesslichkeit tritt vor allem bei Menschen auf, die an Alzheimer erkrankt sind (Symbolbild). © Keystone

In der geschlossenen Demenzstation Magnolia in Tafers haben 24 Menschen, die an Demenz erkrankt sind, ein neues Zuhause gefunden. Das Krankheitsbild ist aber nicht immer dasselbe.

Alzheimerpatienten und -patientinnen leiden in einer ersten Phase an Vergesslichkeit. Sie behaupten, bestohlen worden zu sein, haben aber ihre Uhr oder ihre Handtasche einfach nur verlegt. Zeitverwirrtheit prägt die zweite Phase. Sie brechen auf, um beispielsweise ihre schon längst erwachsenen Kinder von der Schule abzuholen und irren dann umher. Macht der Patient oder die Patientin immer die gleichen Bewegungen - er oder sie schlägt zum Beispiel immer wieder auf den Tisch - so hat die dritte Phase begonnen. In der letzten Phase zieht sich die erkrankte Person in sich zurück und wird bettlägerig. 

Bei der Frontotemporalen Demenz sterben die Nervenzellen im Stirn- und Schläfenbereich ab. Von hier aus werden unter anderem Emotionen und Sozialverhalten kontrolliert. Einige Erkrankte entwickeln eine zunehmende Taktlosigkeit im Umgang mit Mitmenschen, verlieren ihr Schamgefühl, werden reizbar oder manchmal aggressiv.  

RadioFr. - Corina Zurkinden
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