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Die Traumhochzeit von Kino und Kulinarik

Die Sektion Genrekino "Guten Appetit!" der 37. FIFF-Ausgabe und der Kulturhunger des Publikums nach der Pandemie führten zum Besucherrekord.

Thierry Jobin, der künstlerische Leiter des FIFF - hier gemeinsam mit dem FIFF-Präsident Mathieu Fleury und Bundespräsident Alain Berset - hat gut lachen: Die diesjährige Ausgabe war ein voller Erfolg. © KEYSTONE

"Heute bin ich der glücklichste künstlerische Leiter eines Filmfestivals auf der ganzen Welt!" - am Sonntag, dem letzten Tag des internationalen Filmfestivals Freiburg FIFF, sitzt ein hochzufriedener Thierry Jobin im Radiostudio. Zwischen 800 bis 1'000 Zuschauerinnen und Zuschauer mehr seien pro Tag - verglichen mit den bisherigen Rekordjahren - ans FIFF geströmt, um sich die präsentierten Filme anzusehen. "Unsere vorsichtige Schätzung von insgesamt 45'000 Besucherinnen und Besucher wird im dreistelligen Bereich übertroffen werden", so Jobin. So habe die Auslastung der Kinosäle im Vergleich zum Vorjahr zwischen 10 bis 20 Prozent gesteigert werden können.

Die FIFF-Filme streamen

Ab Montag können ausgewählte Filme der diesjährigen FIFF-Ausgabe auf der Plattform Festivalscope gestreamt werden, wobei Thierry Jobin auf 7'000 Streams hofft. Auch für die Plattform Play Suisse hat Jobin eine Auswahl an FIFF-Filmen getroffen. Zudem wird das am Sonntag offiziell zu Ende gegangene Festival mit dem aus dem Vorjahr bekannten "Bulle de FIFF" vom 28. bis zum 30. April im Greyerzerland gastieren. Daher werde der Zuschauerrekord erst im Mai in seiner ganzen Dimension erfassbar sein, erklärt Thierry Jobin.

Der Rekord sei in erster Linie durch ein starkes Wachstum bei den Einzeleintritten zustande gekommen. Jobin vermutet, dass viele Besucherinnen und Besucher zwei bis drei Mal Tickets gekauft und sich verschiedene Filme angesehen hätten. "Das kulinarische Thema dieser Ausgabe und die Kollaboration mit vierzehn Restaurants haben im genussfreudigen Setting der Stadt Freiburg sehr gut gezogen", meint Jobin. So sei der Rekord trotz des im Vergleich zum Vorjahr abgespeckten Programm mit 99 anstelle von 127 Filmen Realität geworden. Auch das eher nasskühle Wetter sei dem FIFF nicht ungelegen gekommen.

Das Thema 2024 bleibt geheim

"Ich will auch künftig bei jedem FIFF einen Teil der Filme der Kulinarik widmen und mir dazu ein passendes Konzept überlegen", zieht Thierry Jobin eine logische Konsequenz aus dem grossen Zuspruch bei der diesjährigen 37. Ausgabe des Festivals. Beim Blick in die fernere Zukunft des Kinos im Allgemeinen macht sich der künstlerische Leiter Gedanken darüber, wie man gerade junge Menschen ansprechen könnte: "Es braucht meiner Meinung nach ein Erlebnis, gerade auch der Gemeinschaft, rund um den Kinobesuch, um die ans Streaming gewöhnten Jungen abzuholen und ihnen einen Mehrwert bieten zu können."

Konkrete Pläne fürs FIFF 2024, das vom 15. bis zum 24. März 2024 stattfinden wird, hat Thierry Jobin gewiss - verraten will er aber noch nichts, abgesehen von der erwähnten Tatsache, dass erneut ein Teil der Filme der Kulinarik gewidmet sein wird.

RadioFr. - Christophe Zürcher
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