Vier Freiburger schwingen sich zu eidgenössischem Eichenlaub

Vier Eidgenössische Kränze gehen in den Kanton Freiburg, drei davon zum Südwestschweizer Verband. Die Reaktionen der Beteiligten.

Die drei Eidgenossen des Südwestschweizer Schwingverbands: Kramer Lario, Collaud Romain und Hofer Sven (v.l.n.r.) © RadioFr

Ab sofort stehen hinter den Namen Collaud Romain und Hofer Sven nicht mehr zwei Sternchen für den Teilverbandskranz, sondern drei Sterne, die den Eidgenössischen Kranz symbolisieren. Die beiden Freiburger schwangen in Pratteln beim ESAF 2022 ganz vorne mit und holen sich den ersten Eidgenössischen Kranz ihrer Karriere.

Vor allem Sven Hofer zeigte ein sensationelles Schwingfest. Auf seinem Notenblatt stehen prominente Schwingernamen wie König Christian Stucki, Armon Orlik oder Werner Schlegel. Den Eidgenossen Patrick Räbmatter legte Hofer am Samstag gar ins Sägemehl.  „Ich freue mich riesig auf diesen Kranz“, sagte der überwältigte Sven Hofer vor der Krönung. Zum ersten Mal überhaupt bodigte Sven Hofer einen Eidgenossen und verdiente sich den Kranz zu 100 Prozent.

Collaud's Kranz in letzter Sekunde - Kramer und Wiget bestätigen

Spannend machte es Romain Collaud im achten Gang gegen Reto Kaufmann. In den letzten 10 Sekunden gelang ihm der benötigte Sieg für den Kranz. An seinem zweiten ESAF holt der erst 20-Jährige den ersten Eidgenössischen Kranz.

Etwas mehr Erfahrung haben dahingehend Lario Kramer und Michael Wiget. Die beiden reüssierten schon am letzten Eidgenössischen und bestätigten nun den Kranz. Lario Kramer sicherte sich das Eichenlaub bereits im siebten Gang gegen Marcel Bieri. Im letzten Kampf rang er Schwingerkönig Christian Stucki gar einen Gestellten ab.

Michael Wiget, praktisch erst auf dieses Fest genesen, verlor eben diesen siebten Gang und schrieb da den Kranz schon fast ab. Im letzten Umgang besiegte er Urs Doppmann. Nach dem Fest war Wiget den Tränen nahe, so sehr freute er sich über den Kranz. Der Grund war aber ein anderer. Im ersten Gang brach sich Wiget zwei Rippen und schwang das Fest trotzdem fertig. Umso herausragender ist die Leistung von Wiget einzuschätzen. 

Die Südwestschweizer haben damit das Ziel von drei Kränzen erreicht. Insgesamt verfügt der Kanton Freiburg nun über fünf aktive Eidgenossen. 

Drama um Gapany - König in die Innerschweiz

Ebenfalls auf Kranzkurs wäre Benjamin Gapany gewesen. Im siebten Gang aber vertrat sich der Greyerzer und verletzte sich. Gemäss unbestätigten Erkenntnissen ist ein Band im Knöchelbereich gerissen. Auch der technische Leiter Christian Schmutz war nach dem Fest auf Gapany angesprochen, den Tränen nahe. Im Falle einer Verletzung kann das Kampfgericht einen Ehrenkranz verleihen. Für diesen muss der Schwinger zum Zeitpunkt des Ausscheidens aber Kranzsicher sein, was Gapany nicht war. Das ESAF endete für den 26-Jährigen auf der Bare. 

Der Königstitel wandert zum ersten Mal nach 1986 und erst zum zweiten Mal überhaupt in die Innerschweiz. Joel Wicki bodigte in einem langen Schlussgang den Berner Matthias Aeschbacher. Der Luzerner Wicki hatte diese Saison bereits auf der Rigi, dem Innerschweizerischen und am Zuger Kantonalen triumphiert und beendete das Fest in Basel ohne eine Niederlage. 

RadioFr. - Ivan Zgraggen / waf
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