Warum wird der Bau der BCU so teuer?

Für die Renovierung der Universitätsbibliothek werden 38 Millionen mehr benötigt. Staatsrat Jean-François Steiert beantwortet unsere Fragen.

Die neue Bibliothek soll im Schuljahr 2026 eröffnet werden. © KEYSTONE/Etat de Fribourg

Die Rechnung für die neue Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) in Freiburg wird beträchtlich steigen. Jüngsten Schätzungen zufolge werden fast 38 Millionen Franken zusätzlich benötigt, während im Grundbudget 86 Millionen Franken vorgesehen waren.

Eine solche Erhöhung verlangt zwangsläufig nach Erklärungen. Jean-François Steiert, der für das Dossier zuständige Staatsrat, beantwortet unsere Fragen.

Warum sind die Kosten so hoch?

"Das Gebäude ist in einem schlechteren Zustand als erwartet", erklärt der Staatsrat. Dies war vor Beginn der Arbeiten nicht zu erkennen, da einige Analysen erst nach der Schliessung der KUB für die Öffentlichkeit durchgeführt werden konnten. Einer der Gründe dafür war das Vorhandensein von Asbest im Gebäude.

Warum wurden keine Reserven für solche Überraschungen geschaffen?

Der Staatsrat erklärt, dass die meisten alten Bauprojekte des Staates Freiburg nach Verfahren durchgeführt wurden, die ziemlich systematisch zu Mehrkosten führten, insbesondere mit zu kleinen Reserven. Bei den neuen Projekten werde alles korrigiert, verspricht Jean-Francois Steiert. Es bleibt also keine andere Wahl, als die Überschreitungen zu übernehmen.

Sechs Millionen Franken für den Umzug der Bücher nach Romont - zu teuer?

Der Umzug der Sammlungen musste in Romont in den Jahren 2019 und 2020 notgedrungen durchgeführt werden, ohne dass die logische Reihenfolge der Lagerung eingehalten werden konnte, wie der Staat in seiner Botschaft an die Abgeordneten mitteilt. Schuld daran ist das Fehlen eines kantonalen Lagerzentrums, nachdem in den letzten Jahren mehrere Projekte aufgegeben wurden.

"Wir werden einen Teil dieses Betrags wieder einnehmen können", beruhigt Jean-François Steiert. Der Staat hat in Regale investiert, in denen Hunderttausende von Büchern gelagert werden, die abgebaut und wiederverwendet werden können. Sie werden in die endgültige Lagerhalle gebracht. Letztere wird also weniger kosten.

Streit mit den Nachbarn ist teuer, wie kann man es besser machen?

"Die Verhandlungen waren lang und schwierig", so Steiert weiter. Sie hätten Hunderte von Stunden gedauert. In einigen Punkten machte der Kanton Zugeständnisse. Die Gesamtkosten beliefen sich auf fast 1,5 Millionen Franken. Jean-François Steiert erklärt, dass einige Beträge hätten eingespart werden können, aber zum Preis von mehreren Jahren vor Gericht, was am Ende viel teurer gewesen wäre. Es sei also immer noch die beste Option gewesen, erklärte er.

Insgesamt dürfte die Rechnung für die neue KUB somit über 120 Millionen Franken betragen. Was den Zeitplan betrifft, so ist die Eröffnung der Kantons- und Universitätsbibliothek für das Publikum für den Beginn des neuen Schuljahres im September 2026 vorgesehen. Die Bücher und Sammlungen sollen bis zu diesem Zeitpunkt in Romont gelagert bleiben, also länger als ursprünglich geplant.

RadioFr. - Loïc Schorderet / hus/lv
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