Was bedeuten die vielen Regentage, Mario Slongo?

Der Tafersner Wetterfrosch erklärt, ob die Trockenheit überwunden ist, wem der Regen zugute kommt und wem er Schwierigkeiten bereitet.

Mario Slongo war über ein Vierteljahrhundert DRS1-Wetterfrosch und hat in Tafers seine eigene Wetterstation. © RadioFr./Tobias Brunner

"Fast bis Ende Mai ist keine Hochdrucklage in Sicht", sagt Mario Slongo. Stattdessen jagt ein Tiefdruckgebiet das nächste – im Freiburgerland werde es in diesem Monat darum kaum mehrere Tage hintereinander trockenes und sonniges Wetter geben.

Der Regen erhöht den Grundwasserspiegel.

Nach dem trockenen Beginn dieses Jahres fielen in den Monaten März, April und Mai vielerorts überdurchschnittliche Regenmengen. "Das ist einerseits gut für den Grundwasserspiegel, der jetzt wieder etwas höher ist", so Slongo. Für gewisse Landwirte und Bäuerinnen ist der viele Regen aber nicht optimal. "Die sollten ihre Kartoffeln aussähen, welche aber statt in einen nassen, kompakten Boden in einen trockenen Boden gesteckt werden sollten."

Trockenheit nur vorübergehend überwunden

Obwohl auch der Mai überwiegend nass werden dürfte, sei das Risiko einer Sommertrockenheit nicht überwunden, sagt der Meteorologe und Hydrologe Slongo. "Es kann durchaus noch trocken werden, aber dann hätten wir wenigstens genügend Grundwasser und wenn es weiter oben schneit, hätten wir auch Schmelzwasser zum Bewässern."

Man muss sich langsam aber sicher überlegen, Zisternen zu bauen.

Mittel- und längerfristig bleibe das Problem von Trockenheit und Wasserknappheit jedenfalls bestehen, sagt Slongo. "In den Sommermonaten wird es immer öfter heiss und trocken." Zunehmen würden auch die Dürreperioden.

Slongo findet, man müsse sich deshalb langsam aber sicher überlegen,  Zisternen zu bauen. "Zisternen, mit denen man das Regenwasser sammeln kann für die Zeit, in der es wieder trocken ist."

Wenn die privaten Swimmingpools gefüllt werden, geht das schon aufs Grundwasser.

Dem Gebrauch von anderen Wasserbehältern steht Slongo hingegen kritisch gegenüber. "Wenn die über 500 privaten Swimmingpools im Sensebezirk gefüllt werden, geht das schon noch aufs Grundwasser." Denn in den meisten Fällen würde Grundwasser als Trinkwasser genutzt. "Es wird wahrscheinlich, dass Politiker das verbieten müssen, dass wir genügend Trinkwasser haben."

Solche Einschränkungen könnten innerhalb der nächsten zehn Jahre kommen. Dies auch, weil auf den Klimawandel und auf die daraus resultierende Trockenheit zu lange nicht angemessen reagiert worden sei. "Das hat man bis jetzt leider verschlafen", so Slongo.

RadioFr. - Tobias Brunner
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