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Was kann am HFR verbessert werden?

Das Freiburger Kantonsspital hat seine jährliche Bilanz gezogen. Im Juli wurde sie dem Verwaltungsrat übergeben.

Das HFR sammelt Beschwerden und zieht jedes Jahr eine Bilanz. (Symbolbild) © KEYSTONE

Jedes Jahr trägt das HFR Beschwerden zusammen, die es bekommen hat. Unerwünschte Ereignisse, die von den Angestellten gemeldet wurden, und Feedback von hospitalisierten Personen aus Fragebögen. Die Bilanz für das Jahr 2022 wurde dem Verwaltungsrat des Freiburger Spitals übergeben und liegt der Redaktion von Radio Freiburg vor.

Ein relativ aussagekräftiges Dokument, da das Formular für Patienten-Feedback im Juni 2022 digitalisiert wurde und nun per E-Mail oder SMS verschickt wird, wodurch es mehr Personen erreicht. Insgesamt wurden 1600 Formulare zurückgeschickt, was 18 Prozent der Gesamtzahl an Sendungen entspricht.

Eine recht niedrige Quote, die jedoch darauf zurückzuführen ist, dass die elektronischen Formulare erst seit sechs Monaten in Kraft waren. Was andere Quellen von Rückmeldungen betrifft, so erhielt das HFR im Jahr 2022 123 Beschwerden. Über 800 unerwünschte Ereignisse wurden zudem von Gesundheitsfachkräften am HFR über das Critical Incident Reporting System gemeldet. Das HFR führte letztes Jahr 20'000 stationäre und 450'000 ambulante Behandlungen durch.

Behandlung, Warten und Kommunikation

Drei Problempunkte werden von den Patientinnen und Patienten des HFR und den dort tätigen Gesundheitsfachkräften häufig angesprochen. Da ist zunächst alles, was mit der Behandlung und insbesondere mit Diagnosen und Therapien zu tun hat. Laut Janick Gross, Qualitätsmanager am HFR, "sind es vor allem Probleme, die bei der Betreuung der Patienten auftreten oder wahrgenommen werden, Handlungen, die weniger gut vertragen werden, oder das Warten auf Untersuchungsergebnisse".

Das zweite angesprochene Thema betrifft die Prozesse und die Organisation von Aufgaben. Die Wartezeiten für Patienten sind manchmal zu lang und es wurden Sorgen bezüglich der Personenüberweisung festgestellt. Der letzte Punkt umfasst die Kommunikation sowie die Weitergabe von Informationen "mit dem Patienten und seinen Angehörigen", so Janick Gross. "Es kommt vor, dass diese nicht alle Informationen erhalten, die sie benötigen, oder dass sie die ihnen gemachte Mitteilung nicht vollständig verstehen".

Ansätze für Erklärungen und Verbesserungen

Ausgehend von diesen Erkenntnissen stellt sich eine Frage. Was bringt die Menschen dazu, sich zu beschweren? Könnte der Mangel an Personal im Gesundheitswesen, unter dem die Schweiz leidet, diese Rückmeldungen teilweise erklären? Sébastien Ruffieux, Generalsekretär des HFR, ist nicht dieser Meinung. "Das Spital verfolgt die Besetzung der Abteilungen sehr genau und geht bei der Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung keine Kompromisse ein", erklärt er. "Wenn in einer Abteilung eine Unterbesetzung beklagt wird, werden Massnahmen ergriffen und die Aktivität der Abteilung wird reduziert. Das haben wir kürzlich beim Bereitschaftsdienst in Tafers getan."

Andererseits könnte die Überlastung mit Arbeits- und Verwaltungsaufgaben, über die sich das Pflegepersonal beklagt, ein Ansatzpunkt sein. "Es wäre naiv zu glauben, dass es keinen Zusammenhang zwischen dieser Überlastung und den Beschwerden von Patienten, Angehörigen oder Besuchern gibt", räumt Sébastien Ruffieux ein. "Wenn ein Mitarbeiter eine administrative Überlastung hat, wird es Auswirkungen geben und es ist möglich, dass weniger Zeit für die Kommunikation mit Patienten oder Angehörigen aufgewendet wird, was zu Unzufriedenheit führen kann."

Auf der Grundlage dieser Bilanz hat das Freiburger Spital mehrere Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt und insbesondere drei konkrete Massnahmen ergriffen. Es wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Überweisung von Patienten zu verbessern. Auch die Frage der Mahlzeiten für Eltern, die ihr Kind begleiten, wurde überprüft. Schliesslich wurden intern Kommunikationsinstrumente eingeführt, um die Leistung der Teams und die Sicherheit der Patienten zu verbessern.

RadioFr. - Léo Martinetti / iwi
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