Waschmeisterin, Hühnermister und Salatsaucenexpertin

Das Wohnheim Sonnegg Zumholz ist idyllisch am Waldrand gelegen. Acht Menschen mit einer geistigen und Mehrfachbeeinträchtigung leben dort.

Das Wohnheim Sonnegg und seine Bewohnenden. © Wohnheim Sonnegg Zumholz
Das Wohnheim Sonnegg und seine Bewohnenden. © Wohnheim Sonnegg Zumholz
Das Wohnheim Sonnegg und seine Bewohnenden. © Wohnheim Sonnegg Zumholz
Das Wohnheim Sonnegg und seine Bewohnenden. © Wohnheim Sonnegg Zumholz
Das Wohnheim Sonnegg und seine Bewohnenden. © Wohnheim Sonnegg Zumholz
Das Wohnheim Sonnegg und seine Bewohnenden. © Wohnheim Sonnegg Zumholz
Das Wohnheim Sonnegg und seine Bewohnenden. © Wohnheim Sonnegg Zumholz
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Eine Reportage von Corina Zurkinden

Fünf Bewohnerinnen treffe ich an diesem frühen Morgen im August im Essraum an. Jemand ist mit dem Flyer in Richtung Dorf unterwegs, ein anderer Bewohner verbringt mit der Organisation Insieme seine Ferien und Bewohner Nummer 8 ist noch nicht aus dem Spital zurück.

Im Erdgeschoss des ehemaligen Bauernhauses befinden sich nebst dem Essraum, die Stube, die Küche, der Werkraum, die Waschküche und Räumlichkeiten für das Team. Die Bewohnenden haben ihre Einzelzimmer im ersten Stock, unter dem Dachgeschoss ist ein zusätzlicher grosser Gemeinschaftsraum. 

Seit 35 Jahren in der Sonnegg daheim

Viele der acht Bewohnenden leben schon seit Jahrzehnten in der Sonnegg, erklärt die Geschäftsleiterin Anita Brülhart. So zum Beispiel Markus, der seit der Gründung 1988 hier sein Zuhause gefunden hat. Das Angebot der Beschäftigungen hat sich deshalb im Laufe der Jahre verändert, sprich der Lebensphase der Heimbewohner angepasst.

Sonja und Ursula helfen gerne in der Küche mit, sie rüsten das Gemüse oder bereiten die Salatsauce zu. Franziska ist die Waschmeisterin. Unter ihrer Ägide wird gewaschen, getrocknet und zusammengefaltet. Alle lieben es, die Tiere, das heisst die Geissen und Hühner, zu füttern und zu misten. Nicht zu vergessen die Schildkröten!

Ein Heimbewohner kümmert sich um die Geissen © Wohnheim Sonnegg

Wobei das Misten auch zum Pflichtenheft der Betreuerinnen und Betreuer gehört. Sie sind auch in der Küche, im Haushalt, im Stall und rund ums Haus tätig. Im Winter benutzen die zwölf Angestellten die Schneefräse, im Sommer kümmern sie sich um das Biotop. Wo auch immer es geht, werden die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner in diese Alltagsbeschäftigungen miteingebunden. Man müsse "solid" sein, um hier zu arbeiten, betont Anita Brülhart. Die Abgeschiedenheit sei nicht jedermanns Sache. 

Keine isolierte Insel 

Die Heimbewohnerschaft soll Teil der Region sein. Um das Risiko der Isolation zu vermeiden, findet ein bis zweimal pro Woche ein Ausflug statt, beispielsweise in eine örtliche Dorfbeiz. Eigenprodukte wie Kräutersalze, Geschirrhandtücher, Topflappen, Grusskarten oder Kirschsteinkissen werden an den regionalen Märkten verkauft und einmal jährlich findet das Sonnegg-Fest statt, dieses Jahr am Samstag, 2. September 2023. Der heurige Anlass ist speziell, wird doch das 35-jährige Bestehen gefeiert!

RadioFr. - Corina Zurkinden
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