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Wasser im Fokus der Wissenschaft (Teil 1/2)

Hydrologe Andri Bryner vom Wasserforschungsinstitut Eawag gibt RadioFr. einen Einblick in die Forschungswelt des Wassers.

Das Eawag führt unter anderem ein Coronamonitoring im Abwasser durch. © KEYSTONE

Der Sommer 2021 ist geprägt von heftigen Unwettern und teilweise grossen Überschwemmungen. Viele hat dies überrascht, nicht aber Andri Bryner, Hydrolog und Medienverantwortlicher beim Wasserforschungsinstitut Eawag: "Wir wissen, dass das Wetter lokal extrem unterschiedlich sein kann." Das Eawag führt verschiedene Foschungsprojekte am Wasser durch. Andri Bryner gibt RadioFr. einen kleinen Einblick in diese Forschungswelt.

Ein Forschungsbereich: Die Kanalisation. Das Eawag untersucht Kanalisationssysteme auf Wasser-Engpässe und sucht mit Modellierungen nach Reserven. „Das Ziel wäre, dass das System so viel wie möglich schlucken kann und es so wenig wie möglich zu Überläufen kommt“, so Bryner.

Seit den letzten eineinhalb Jahre stand und steht auch das Coronvirus im Fokus der Wissenschaft: Mit Proben aus Kläranlagen kann eine grosse Anzahl Personen gleichzeitig getestet werden. Als Beispiel nennt Andri Bryner die Kläranlage Werdhölzli in Zürich: „Wenn sie eine 24-Stunden-Sammelprobe am nächsten Tag analysieren, haben sie sozusagen 400‘000 Leute gleichzeitig getestet.“ Und dies unabhängig davon, ob sich die Leute selber testen lassen oder nicht. Im Abwasser kann also ziemlich viel herausgelesen werden – es gibt aber auch Grenzen.

Schweizer Trinkwasser gilt als sehr sauber und wir trinken es bedenkenlos vom Wasserhahn. Aber es beinhaltet auch einige Bakterien, beispielsweise Legionellen. Gefährlich sei dies jedoch nicht. „Unser Trinkwasser hat eine sehr hohe Qualität“, sagt der Hydrolog Andri Bryner und ergänzt: „Das Trinkwasser gilt in der Schweiz vom Gesetz her als Lebensmittel und muss deshalb sehr hohe Anforderungen erfüllen.“ Die einzelnen Legionellen, die das Trinkwasser beinhalte, seien im Normalfall kein Problem. Andri Bryner erklärt erste Erkenntnisse zur Forschung an Legionellen - und gibt einen Tipp zum Schutz vor stehendem Wasser.

Was hat es mit dem Mikroplastik auf sich und warum ist die Bezeichnung "Blaualgen" eigentlich falsch? Das erfahrt ihr morgen im zweiten Teil von Andri Bryner, Hydrologe und Medienverantwortliche beim Wasserforschungsinstitut Eawag.

RadioFr. - Lauro Mombelli / Rafael Bornatico
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