Das sind die beliebtesten Gaben unter den Schwingern

Der Gabentempel beim Schwarzsee-Schwinget präsentierte sich vielseitig. RadioFr. wollte wissen, für welche Preise sich die Schwinger entschieden.

Der Gabentempel am Schwarzsee-Schwinget war auch dieses Jahr wieder vielseitig und eindrücklich. © RadioFr.

90 Schwinger kämpften am Schwarzsee-Schwinget um die Kränze. Am Schluss setzte sich Favorit Fabian Staudenmann durch. Dem Guggisberger reichte im Schlussgang ein Gestellter gegen Adrian Walther. Ein "sehr positives" Fazit zog OK-Präsident Erich Mauron nach dem Fest. "Viele Zuschauerinnen und Zuschauer fanden den Weg zum Schwarzsee. Es gab glücklicherweise nicht viele Verletzungen und mit Fabian Staudenmann fand das Fest einen würdigen Sieger", erklärte Erich Mauron. Der OK-Präsident hatte vor der Rangverkündigung aber nur kurz Zeit, sich gegenüber den Medien zu äussern. Denn auf ihn wartete noch eine grosse Aufgabe.

Klare Favoriten unter den Schwingern

Erich Mauron setzt sich nämlich nicht nur als OK-Präsident für einen reibungslosen Ablauf des Schwingfests ein, er ist auch zuständig, dass die Schwinger aus 90 verschiedenen Gaben auswählen können. "Wir dürfen hier beim Schwarzsee auf langjährige Gabenspender zählen. Das finde ich sehr schön und darüber bin ich extrem dankbar." Denn eigentlich ist es nicht üblich, dass bei einem Bergschwinget ein Gabentempel präsentiert wird. Das Schwarzsee-Schwinget bildet unter allen sechs Bergfesten die grosse Ausnahme. Die Tradition wolle es so, meint Mauron. Dann eilt er davon, denn Festsieger Fabian Staudenmann steht schon bereit. Der Gabentempel am Bergfest ist vielseitig. Treicheln, Werkzeug, Maschinen, eine Kommode, Wanduhren, Geldpreise, sogar drei Rasenmäher, es hat alles was das Schwingerherz begehrt. Die Favoriten bei den Schwingern sind aber klar.

Andenken ziehen bei den Athleten also am besten. Dazu gehören allen voran die Treicheln, welche speziell für das Fest beschriftet worden sind, gravierte Holzbänke oder Wanduhren. "Eine Treichel ist einerseits etwas Imposantes und dadurch, dass der Schwarzsee das einzige Bergfest ist, welches über einen Gabentempel verfügt, macht es die Treichel noch spezieller", erklärt Lario Kramer die Begeisterung für die Souvenirs. "So eine würde ich sehr gerne einmal gewinnen", schwärmt der Galmizer. 

Die Treichel von Festsieger Fabian Staudenmann.

Eine gute Rangierung herauszuschwingen lohnt sich, denn je besser man klassiert ist, desto früher wählt man seinen Preis aus. Wofür haben sich die Kranzgewinner entschieden?

Niemand geht mit leeren Händen nach Hause

Zwar kann es vorkommen, dass die präferierte Gabe schon weg ist, mit leeren Händen muss aber niemand nach Hause gehen. Alle Schwinger, die zum Schwingfest angetreten sind, dürfen etwas mit nach Hause nehmen. Zum Beispiel auch Dorian Kramer, der das Fest wegen einer Verletzung nicht zu Ende schwingen konnte. 

Lario Kramer erhält seinen Preis, ein Messerset und einen Check
Lario Kramer erhält seine Gabe, ein Messerset und einen Check.

Erich Mauron organisiert und kontrolliert den Ablauf. Die Qual der Wahl stellt einige Schwinger vor Probleme. "Die Athleten haben während des Festes nicht immer Zeit, sich den Gabentempel anzuschauen. Deshalb wissen einige nicht, was sie wollen, wenn sie an der Reihe sind. Dann braucht es halt Beratung", erzählt Erich Mauron. Rund eine Stunde dauert das Prozedere für die 90 Schwinger. Fast alle sind noch da und wer beispielsweise wegen einer Verletzung nicht dabei sein kann, bekommt den Preis im Nachhinein zugesandt.  

Wer nicht verdankt, erhält ein Telefon

Nachdem die Schwinger ihre Gabe erhalten haben, geht es zum Büro. Dort wird genau notiert, wer welchen Preis ausgewählt hat. Die Buchhaltung ist wichtig, denn die Schwinger sind verpflichtet, den Preis bei der Person zu verdanken, die ihn gespendet hat. Viele Schwinger erledigen dies schon persönlich vor Ort. Weiter müssen sich die Schwinger noch formell mit einem Kärtchen bedanken. 

Der Waadtländer Stéphane Haenni hat sich für eine Motrosäge entschieden. Dies wird so notiert.

Wer der Dankespflicht nicht nachkommt, erhält vom OK-Präsident ein Telefon. "Es ist natürlich wichtig, dass die Schwinger dem gewissenhaft nachkommen. Wer keinen Dank erhält, können wir im nächsten Jahr schlecht anfragen, wieder etwas zu spenden", so Mauron. In der Regel würde die Dankespflicht aber zuverlässig erledigt. "Es kann sein, dass tatsächlich mal jemandem nicht gedankt wird, die Schwinger haben es dann aber meist einfach vergessen und tun das nicht bewusst."

Für seinen Bargeldpreis und das Messerset hat sich Lario Kramer schon vorbildlich, direkt beim Schwingfest bedankt.

Das ist eine absolute Ehrensache, es ist nicht selbstverständlich, dass man solche Preise erhält.

Das Kärtchen schreibt Kramer in der Regel direkt in der Woche nach dem Fest. Laut Erich Mauron soll es den Gabentempel beim Schwarzsee-Schwinget auch in Zukunft geben. "Sofern ich genug Gabenspenderinnen und Gabenspender finde, führen wir diese Tradition weiter."

Lario Kramer mit dem Gabenspender für seinen Bargeldpreis und das Messerset.

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RadioFr. - Ivan Zgraggen
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