"Wenn es läuft, bist du weniger konsequent"

Welche zwei Gründe Reto Berra für die momentane Baisse bei Gottéron sieht und warum so viele unnötige Tore passieren.

Mitte Oktober sah die Gottéron-Welt gegen Kloten noch anders aus als heute. Damals gab es einen 4:1-Heimsieg. © Keystone

26 Tore kassierten die Freiburger in den letzten sieben Spielen. Im Schnitt sind dies 3,7 Gegentore pro Match, massiv zu viel. In diesen sieben Spielen gab es nur einen Sieg, und zwar gegen das Schlusslicht Ajoie, wo man allerdings auch vier Gegentore kassiert hat. Was liegt dem zugrunde?

Glück und menschliches Wesen

Reto Berra nennt zwei Gründe für die vielen Gegentore momentan: "Glück ist sicher ein Faktor, das hatten wir zu Beginn der Saison und jetzt nicht mehr." Als zweiter Grund fügt er an:

Es liegt wohl in der Natur des Menschen. Wenn es läuft, dann ist man nicht mehr konsequent. Weder vor dem eigenen noch vor dem gegnerischen Tor nicht.

Die Videoanalysen würden deutlich zeigen, dass die Mannschaft nachlässig geworden ist. Wirklich beunruhigend will diese Baisse Reto Berra aber nicht, ganz im Gegenteil: 

Als erfahrenstes Team der Liga wissen wir, dass solche Phasen dazugehören. Sie formen unser Team und stärken uns für die Playoffs.

Reto Berras Ruhe in der Stimme ist nicht gespielt, schon genug turbulente Zeiten hat er im Eishockey erlebt. Zum Glück müsse man beim Eishockey mit dem dichten Spielplan nicht lange auf den nächsten Match warten, so kann man sofort wieder die nächste Chance packen, um wieder auf Kurs zu kommen. Diese Chance liegt heute für Gottéron auswärts beim zweitletzten der Tabelle, in Kloten. 

Die Linien werden gegen Kloten gemischt

Vor einer Woche gab es vom Coach Christian Dubé noch aufmunternde Worte im Training. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall, denn Dubé sagte klar, er habe die Geduld verloren. Er wird die Linien komplett neu mischen, auch für das Powerplay. Das ist etwas, was Christian Dubé letzte Saison oft gemacht hat und auch gut funktionierte. Dieses Jahr gab es bisher allerdings noch wenige Wechsel bei den Linien. Wie schnell werden die Gottéronspieler die Automatismen in Kloten finden? 

Konkurrenzkampf in der Verteidigung

Bei der Niederlage am Mittwoch in Lausanne musste Mauro Dufner überraschenderweise von der Tribüne aus zuschauen. Der junge Mäx Streule kam zum Einsatz. Es scheint, dass Trainer Christian Dubé auf dieser Position ein kleiner Konkurrenzkampf wünscht. Mauro Dufner ist sich bewusst:

Ich fühle mich wohl, es ist noch nicht top, aber solide. Besonders gegen vorne gibt es noch Potential. Ich will in die Top 6, logisch!

Trotzdem soll dieser Konkurrenzkampf mit Mäx Streule auf gesunder Ebene ausgetragen werden. So kann Mauro Dufner auch von seiner Erfahrung weitergeben. Denn Streule sei jung und wolle lernen. Er nehme diese Hilfe gerne an. 

(Das Spiel Kloten gegen Gottéron wird ab 19:30 live auf RadioFr. kommentiert und auf Frapp im Liveticker zu lesen sein.)

RadioFr. - Renato Forni
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