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Führt die Fusion zur Spaltung der Gesellschaft?

Der konservative Verein Communauté Romande du Pays de Fribourg sorgt sich um die französischsprachige Bevölkerung in der Stadt Freiburg.

Der frühere Nationalratspräsident Dominique de Buman kritisiert die Idee der pragmatischen Zweisprachigkeit. © Keystone

Offizielle Amtssprache Französisch, Auskünfte der Verwaltung aber auch auf Deutsch. Das sieht die Fusionsvereinbarung für Grossfreiburg vor. Geht es nach der Communauté Romande du Pays de Fribourg, werden damit die Rechte der französischsprachigen Bevölkerung stark beschnitten.

"90 Prozent der Bevölkerung sind französischsprachig. Davon sprechen 80 Prozent zu wenig gut Deutsch, um zu debattieren", schreibt die Organisation in einer Resolution. Die Mehrheit der Freiburgerinnen und Freiburger könnte deshalb von der Gemeindepolitik ausgeschlossen werden.

Ein solches Szenario ist gemäss Dominique de Buman (die Mitte) absolut möglich. Der frühere Nationalratspräsident und Syndic der Stadt Freiburg ist seit Kurzem im Vorstand der Communauté Romande, obschon er selber sehr gut Deutsch spricht. Laut ihm werden auch Ausländerinnen und Ausländer benachteiligt, die als eine der vier Landessprachen Französisch gelernt haben.

Es droht eine Zweiklassengesellschaft

Die Communauté Romande befürchtet sogar eine Spaltung der Gesellschaft. "Nur die Bürger der kleinen zweisprachigen Minderheit könnten sich an allen politischen Diskussionen beteiligen und Protokolle verstehen." Dadurch würde sie zu einer Machtelite. "Die Französischsprachigen, die kein Deutsch verstehen, werden zu Personen zweiter Klasse degradiert."

Ausserdem ist laut Dominique de Buman die sogenannte pragmatische Zweisprachigkeit rechtlich gar nicht umsetzbar. Nichtsdestotrotz müsse man bei der Konsultativabstimmung am 26. September nicht unbedingt nein sagen . Denn Korrekturen bei der Zweisprachigkeit seien ja auch nach diesem Stichtag noch möglich.

RadioFr. - Yves Kilchör / pef
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