"Wir müssen jede Ausgabe finanzieren"
Schmitten hat ein neues Magazin für Gewerbe und Vereine erhalten. Martin Tschopp über die Herausforderungen und das Drucker-Monster.
"Guet Tag Schmitte!" heisst das neue Magazin für das Gewerbe und die Vereine von Schmitten und Umgebung, das ab sofort viermal jährlich erscheinen soll. Martin Tschopp ist Mitinitiant und war bei RadioFr. zu Gast im 1 zu 1. Er hat über die Geschichte vom Gewerbeblatt, die Herausforderungen für die Neu-Verlegenden und die Frage, warum man sich im 2023 noch für Print entscheidet, gesprochen.
Tschüss Vorgängermodell, hallo neues Magazin
Nachdem Peter Gauch während 34 Jahren monatlich das Werbeblatt «Das Schmittner Gewerbe» herausgegeben hatte, war mit der letzten Ausgabe im September 2020 Schluss. Die Idee für die Lancierung eines neuen Gewerbeblattes hatte Kathrin Mena-Tschopp. Sie fand, dass man dem Gewerbe und den Vereinen in Schmitten auch in Zukunft ein Gesicht geben sollte.
Unserer Ansicht nach wäre es am Gewerbeverein gewesen, aktiv zu werden
Der Gewerbeverein unterstützt ein solches Blatt, wollte dieses aber nicht selber umsetzen. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe bestehend aus Kathrin Mena-Tschopp, Martin Tschopp, Marco Zühlke und Pascal Zühlke vorgeschlagen, die ein neues Gewerbeblatt an den Start bringen sollen.
Wir haben gesagt, wir schauen mal, ob wir das zustande bringen, wie wir es zustande bringen und wie lange wir es zustande bringen.
Daraufhin wurde die Kollektivgesellschaft MAKAMAPA KLG gegründet, die Herausgeberin des Magazins ist. Die erste Ausgabe von "Guet Tag Schmitte" ist anfangs März 2023 erschienen und soll vorerst viermal im Jahr erscheinen. Die Auflage beträgt 2000 Exemplare und wird durch die Post an Schmittner Haushalte ausgeliefert. Dies ist möglich, weil das Magazin einen "öffentlichen Charakter" hat und von der Gemeinde unterstützt wird.
Design und Inhalt
Das neue Gewerbemagazin bietet neben Inseraten für Unternehmen auch die Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen vorzustellen, wie es in einer Mitteilung heisst.
Es soll ein lebendiges Blatt werden
"Das Gewerbe soll auch zu einem Thema etwas schreiben sowie Veranstaltungen publizieren können. Wir möchten nicht einfach ein Werbeblatt", sagt Martin Tschopp.
Wir wollen hingegen nicht Werbung machen für politische Geschichten
Vorgesehen sind in Zukunft auch Interviews mit Gewerbetreibenden, "um das Gewerbe bei der Bevölkerung von Schmitten und Umgebung sichtbarer, persönlicher und greifbarer zu machen", wie es in der Mitteilung weiter heisst. Auch Vereine sind dazu eingeladen, neben Werbung ihre Vereinstätigkeit vorzustellen.
Hardware UND Handarbeit
Ohne Infrastruktur kann kein physisches Magazin herausgegeben werden. Deshalb wurde ein Drucker angeschafft. Das moderne, leistungsstarke Gerät ist etwa sieben Meter lang und 1,2 Tonnen schwer.
Es ist ein Riesen-Monster
Dieses Gerät kann viel, aber (noch) nicht alles: Die Ränder der Broschüre oben und unten mussten händisch abgeschnitten werden, was rund 16 Stunden in Anspruch nahm.
Das Drucker-Monster wird neben den vier Ausgaben vom neuen Gewerbeblatt auch für private Aufträge sowie Flyer, Visitenkarten und Broschüren für Firmen und Vereine zur Verfügung stehen. Ausserdem soll ab Mitte Jahr auch das Informationsblatt der Gemeinde Schmitten über diesen Drucker laufen.
Neben der Printausgabe von "Guet Tag Schmitte" gibt es eine Online-Version, die auf guettagschmitte.ch aufgerufen werden kann. Auf die Frage, warum man sich im 2023 überhaupt noch für eine gedruckte Variante entscheidet, beantwortet Martin Tschopp lachend. Er liest mittlerweile viel online, ist aber gleichzeitig ein Liebhaber von Print.
Ich habe gerne etwas in der Hand.
Finanzierung durch Werbung
Die Herausforderung für die Neu-Verlegenden sei vor allem die Finanzierung. Von der Gemeinde und dem Gewerbeverein fliesst kein Geld.
Wir müssen jede Ausgabe finanzieren.
Bei der aktuellen Ausgabe sei man jedoch positiv überrascht gewesen. Ursprünglich war ein 12-seitiges Magazin geplant, schlussendlich gab es 20 Seiten.
Für die nächste Ausgabe hofft die MAKAMAPA KLG, ein paar zusätzliche Inserate verkaufen zu können. "Die Schmittnerinnen und Schmittner werden sehen: Es sind noch einige Platzhalter drin", sagt Martin Tschopp lachend.