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"Wir Serben sind nett, können aber laut werden"

In unserer Sommerserie beleuchten wir Menschen aus aller Welt, die im Kanton Freiburg ihre Heimat gefunden haben. Heute mit Marija Radulovic aus Serbien.

Die in Düdingen wohnhafte Marija Radulovic stellt uns Serbien vor. © zvg / Frapp

In einem neuen Block unter dem Leimacker-Areal in Düdingen wohnt Marija Radulovic. Auf den ersten Blick erinnert die Wohnung nicht an Serbien, auf den zweiten Blick ist ein Foto der serbischen Hochzeit zu sehen.

Daraus wurde Liebe.

Rund 400 Menschen in Deutschfreiburg besitzen den serbischen Pass. Eine davon ist Marija Radulovic. Mit ihrer Familie besuchte sie früher in den Sommerferien ihren Onkel in Heitenried. Marijas jetziger Mann und ihr Onkel sind befreundet und so haben sich die beiden kennengelernt. "Daraus wurde Liebe", sagt die 34-Jährige, die mit Mann Dejan im Spätherbst ihr erstes Kind erwartet.

Irgendwann tauchte die Frage auf, ob die Familie Radulovic künftig in der Schweiz oder in Serbien leben wird. "Wir hatten ein Gespräch und sind zum Entschluss gekommen, dass es in der Schweiz mehr Möglichkeiten gibt." So lebt Marija seit fast genau sechs Jahren im Kanton Freiburg - ohne bisherige Deutschkenntnisse. Kurze Zeit später fing sie in der Ausserschulischen Betreuung in Düdingen zu arbeiten. "Im Job benötige ich täglich die Sprache, das half mir, Deutsch schneller zu lernen."

Fast alles anders hier

Aufgewachsen ist Marija in einem kleinen Dorf in Baničina in der Gemeinde Smederevska Palanka. Ähnlichkeiten zu der Schweiz gebe es fast keine. "Wir haben eine andere Mentalität, ein wärmeres Klima und das System ist verschieden", erklärt sie. Sich und ihre Landsleute beschreibt sie so: "Wir sind nett, offen und kommunikativ, können aber auch laut werden - wie die Italiener", sagt Marija und lacht.

In diesem Haus ist Marija Radulovic aufgewachsen.

Von Burek, Filoteig mit verschiedenen Füllungen, über Sarma bis hin zum klassischen Spanferkel - kulinarisch bietet Serbien einiges. Dazu trinken sie gerne Rakija oder Sliwowitz Schnaps.

Party machen, dafür sind wir bekannt.

Wenn Marija Radulovic nach Serbien reist, ist sie am liebsten in ihrem Heimatdorf, wo ihre Eltern und Schwestern wohnen oder in Belgrad. In der Hauptstadt hat sie auch studiert und lebte während zehn Jahren dort.

Der Lieblingsort von Marija in Belgrad: Die Festung Kalemegdan.

Sie rät allen, die nach Serbien gehen, Belgrad zu besuchen. Und: "Party machen, dafür sind wir bekannt", sagt Marija und schmunzelt.

Und wenn es die Zeit zulässt, empfiehlt die wohnhafte Düdingerin einen Sportanlass zu besuchen. Die Stimmung im Fussball bei Roter Stern oder Partizan Belgrad sei fantastisch, auch Basketball erfreut sich von grosser Beliebtheit.

Musikalisch geht es Marija doch eher ruhiger an - romantische Musik höre sie gerne. "Nicht nur aus Serbien, ich mag auch Stücke aus den anderen Ländern vom Balkan."

Nach dem Gespräch serviert Dejan Radulovic einen Flammkuchen - zwar kein typisches serbisches Gericht, aber passend zur serbischen Gastfreundschaft.

Das ganze Gespräch mit Marija Radulovic: 

RadioFr. - Fabian Aebischer
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