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"Wir wollen den Leuten ein wenig den Kopf verdrehen"

Während einer Woche zelebriert der Tour Vagabonde im Poya-Park multidisziplinäre Bühnenkunst mit viel Platz für Zufälle und Träumereien.

Das Programm von ALÉAS präsentiert zeitgenössische Zirkusdarbietungen und physische Theaterproduktionen. © Tour Vagabonde

6 Tage, 3 Bühnen, über 20 Aufführungen und 60 Künstlerinnen und Künstler. Mit dieser umfangreichen Produktion empfängt der Tour Vagabonde zusammen mit der Cie My!Laïka und dem Side Kunst Cirque das Publikum im Poya-Park in Granges-Paccot. Vom 9. bis 14. August findet die erste Ausgabe des ALÉAS-Festivals statt, das sich auf zeitgenössischen Zirkus und physisches Theater fokussiert. Ein Festival mit diesem artistischen Themenschwerpunkt ist nicht nur ein organisatorisches Novum für die Verantwortlichen des Tour Vagabonde, sondern auch eine "rare Gelegenheit für das Freiburger Publikum, diese performative Kunstsparte etwas besser kennenzulernen", meint Blaise Coursin, der Programmverantwortliche des Tour Vagabonde. Für klassischere Formen von Theater und Zirkus gibt es in Freiburg zwar ein facettenreiches Angebot, aber solche hybriden Konzepte zwischen Strassenkunst, physisch-akrobatischer Performance, Humor mit einem alternativen Esprit sind eher selten in und um die Saanestadt, wie Coursin ergänzt.

Inspiriert wurde das Team des vagabundierenden Turms von Veranstaltungen mit ähnlichem Angebot, wie etwa La Plage des Six Pompes in La Chaux-de-Fonds oder dem Festival de la Cité in Lausanne. Die erste Ausgabe des ALÉAS-Festivals will aber nicht Bestehendes kopieren, sondern ein eigenes Imaginarium im Poya-Park schaffen. Organisatorisch ist das Festival im Poya-Park eine ziemliche Herausforderung für das Team, wie Coursin erwähnt. Einerseits, weil sich die Equipe bis anhin auf die Programmierung und Planung des silorunden Turms beschränkt hat und nun ein Festival auf entsprechendem Terrain gerieren muss und andererseits wegen der Ungewissheit über die Publikumsgrösse im Hochsommer. Das ALÉAS-Festival will aber mit einem für den hiesigen Kontext speziellen Angebot überzeugen. Dies beispielsweise punkto Terrain. Schon die Struktur des Turms und die Errichtung des Zelts der Cie My!Laïka sind einzigartig und entführen das Publikum während dieser sechs Tage in eine andere Welt.

Ein optischer Anspruch, der sich auch thematisch durch die zwanzig Darbietungen zieht. Eine Vielzahl der Produktionen wurden beispielsweise während Residenzen im Tour Vagabonde extra für diesen Kontext kreiert und andere dafür angepasst. Auch während der Festivaltage kann es laut Coursin zu spontanen Interaktionen und Kollaborationen zwischen den Künstlerinnen und Künstlern kommen, wie bereits der Titel des Festivals andeutet, der übersetzt auf den bewussten Fokus auf Zufälle und spielerische Spontanität verweist. "Die Leute sollen bei uns eine Art Entgrenzung erfahren und sich während des Festivals gedanklich auf schön-schräge Ausflüge begebend", so Coursin. Kreative Trips, die auch nicht an der sprachlichen Kompetenz der Reiseführenden auf der Bühne scheitern soll. "Die meisten Darbietungen sind non-verbal und kreieren eher eine gestische Dramaturgie, was unabhängig von der Sprache der Besuchenden funktioniert", zeigt sich Coursin überzeugt.

Der Tour Vagabonde präsentiert mit ALÉAS einen kreativ-träumerischen Tauchgang mit viel Platz für zufällige und absurde Momente, um die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verflüssigen.

Alle Infos zum Programm und zum Ticketing sind auf der Internetseite des Tour Vagabonde ersichtlich.

RadioFr. - Valentin Brügger / pef
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