News für unsere Region.

"Wir wurden Opfer unseres eigenen Erfolgs"

Käsefäden drinnen, Warteschlangen draussen: Das Suisse Fondue Festival kann sich feiern lassen, muss aber auch einiges verbessern.

Drei Standbetreibende hinter ihren Caquelons. © RadioFr.

In den vergangenen vier Tagen hatten tausende Menschen ein Ziel: Fondue essen. Auf dem Georges-Python-Platz standen sie sich teils die Beine in den Bauch, bevor sie sich im Festzelt die Gabel in den Mund stecken konnten. Die Organisatoren des ersten Suisse Fondue Festivals in Freiburg haben Mängel erkannt, sehen aber auch viel Gutes.

Geduld fürs Gäbeli

"Wir sind sehr froh, dass wir unsere Ziele erreicht haben – man kann von einem Erfolg sprechen", sagt Dominique de Buman, der vom 17. bis zum 20. November mehr als die erwarteten 15‘000 Besuchenden empfangen konnte. Der ehemalige Freiburger Stadtpräsident und Nationalrat hat das erste Suisse Fondue Festival organisiert, wobei die beiden Freiburger Käsemarken Vacherin und Gruyère gestärkt werden sollten.

So ist das Leben – vor einem Pariser Museum müssen Sie manchmal auch eine Stunde warten.

Dominique de Buman

Die Marken wurden wohl gestärkt – so manche Bäuche gingen aber ungestärkt wieder nach Hause. Als sie über die Wartezeit vor dem Festzelt von teils weit über einer Stunde informiert worden waren, drehten nicht wenige wieder um, bevor sie überhaupt ein erstes Mal im Caquelon rühren konnten. "So ist das Leben – vor einem Pariser Museum müssen Sie manchmal auch eine Stunde warten", sagt Dominique de Buman. Zugleich räumt er aber ein, dass es beim nächsten Fondue Festival 2024 etwa beim Besucherstrom Verbesserungen brauche.

"Fürs erste Mal wars nicht schlecht"

"Niemand hat mit so extrem vielen Besuchenden gerechnet“, sagt Stefanie Kurzo. Die Geschäftsführerin von Chees Gourmet in Tafers hat den einzigen Deutschfreiburger Stand am Suisse Fondue Festival betrieben und zeigt Verständnis für die Situation. Die Veranstalter hätten jeden Tag von Neuem versucht, die Umstände so zu verbessern, dass möglichst wenige Leute wieder nach Hause haben geschickt werden müssen.

Für uns Standbetreiber ist es nicht ganz aufgegangen.

Stefanie Kurzo

Verständnis dafür, dass beim ersten Mal nicht alles rund gelaufen ist, bringen alle befragten Standbetreibenden auf. Sie sehen es als Plus, dass sie sich dem Publikum vor Ort zeigen konnten und auch medial breit präsent waren. Finanziell gesehen hat Kurzo aber rückwärts gemacht: "Für uns als Standbetreiber ist es nicht ganz aufgegangen", sagt sie. Gewisse Stände hätten etwas mehr verkaufen können als andere - dies, weil ihr Stand aufgrund des Andrangs und des Besucherstroms weniger gut erreichbar gewesen sei als andere.

Die Organisatoren des Suisse Fondue Festivals hätten ihr aber mitgeteilt, dass ihr und den anderen Standbetreibenden einen Teil der mehrere tausend Franken teuren Miete wieder zurückerstattet werde – was sie sehr cool finde. Bei den Leuten, die vor dem Fonduezelt allzu lange warten mussten, hat das Fondue Festival statt Erinnerungen an leckere Käsefäden aber wohl vor allem lange Gesichter hinterlassen.

Mehr zum Thema:

RadioFr. - Tobias Brunner
...