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Wirkt sich der Schneemangel auf die Preise aus?

Bei weniger Pisten stellt sich die Frage nach der Zulässigkeit des Volltarifs. Ein Überblick über die Freiburger Skigebiete.

Die offenen Pisten in Charmey waren bereits Anfang Februar kaum befahrbar. Während der Fasnachtsferien war weniger als ein Drittel der Pisten geöffnet. © Frapp

Der frühlingshafte Winter hat den Schnee in den Skigebieten des Kantons schmelzen lassen. Einige Pisten konnten deshalb nicht befahren werden. Die Preise für die Skipässe sind jedoch nicht oder zumindest nicht systematisch gesunken.

Keine Notwendigkeit für einen Wandel

Im Skigebiet Schwarzsee braucht man sich die Frage nach einer Tarifanpassung nicht zu stellen.

Fast alle Pisten waren während der Fasnachtsferien geöffnet

"Nur zwei rote Pisten waren an einzelnen Tagen geschlossen", sagt Kurt Waeber, Direktor der Kaisereggbahnen Schwarzsee. Zu betonen ist in diesem Fall jedoch, dass 80 Prozent der Pisten im Skigebiet künstlich beschneit wurden.

Wie auf diesem Bild ersichtlich, wurde im Schwarzsee auch bereits Ende Dezember auf Kunstschnee zurückgegriffen. (Keystone)

Das Skigebiet hat keinen reduzierten Tarif vorgesehen, falls weniger Pisten geöffnet sein sollten. Der Tagestarif für Erwachsene bleibt daher bei 44 Franken. In der Regel würden die Mehrheit der Pisten zum Saisonende gleichzeitig geschlossen, sagt Kurt Waeber. Der Direktor der Bergbahnen ist zuversichtlich, dass die Saison in Schwarzsee wie geplant Mitte März beendet werden kann.

Preisanpassung logisch

Im Skigebiet Jaun waren während der Ferien die meisten Pisten befahrbar. "Es wurde von Tag zu Tag entschieden, welche Pisten geöffnet werden", erklärt Barbara Schorro, Leiterin der Bergbahnen Jaun Gastlosen. "Aber der Schlittelweg hat sich leider nicht gehalten und wir mussten ihn bereits vor der Fasnachtswoche schliessen."

Wenn der Sessellift nicht läuft, kann man den oberen Teil des Skigebiets nicht erreichen und muss sich mit dem unteren Teil begnügen. Ein angepasster Tarif ist daher laut Barbara Schorro logisch.

Wenn wir nicht alles anbieten können, ist es für uns klar, dass wir die Preise anpassen müssen

Grundsätzlich beträgt der Preis für eine Tageskarte für Erwachsene 42 Franken. Der ermässigte Tarif wird je nach den Bedingungen festgelegt und kann variieren, wird der Kundschaft aber automatisch angeboten, wenn er festgelegt wurde.

Diese Ermässigung wird in einem solchen Fall angeboten, obwohl die Kosten für den Betrieb des Skigebiets mehr oder weniger gleich hoch sind, unabhängig von der Anzahl der geöffneten Pisten. Um zu wissen, wie es tagtäglich aussieht, wird jeden Morgen auf der Website der Jaun Gastlosen Bergbahnen die Anzahl der geöffneten Pisten aktualisiert.

"Der Kundschaft gegenüber korrekt sein"

So lautet das Motto auf der Seite von La Berra. Während der Sportwoche konnten einige Pisten öffnen, vor allem dank der Schneekanonen. Trotz der relativ guten Bedingungen konnte das Skigebiet jedoch nicht in vollem Umfang genutzt werden. So hat der Skiort, wie es seine Charta vorsieht, einen Ausgleichstarif eingeführt.

Von dem Moment, an dem nicht alle Pisten geöffnet sind, bieten wir Vorzugstarife an.

Bruno Sturny, Direktor der Bergbahnen von La Berra, setzt in dieser Hinsicht auf Transparenz: "Im letzten Winter war es so, im nächsten Winter wird es genauso sein. Wir gehen mit unseren Kundinnen und Kunden korrekt um: Ich bin der Meinung, dass man nicht den vollen Preis verlangen kann, wenn nur ein Drittel oder die Hälfte des Skigebiets geöffnet ist." Normalerweise bezahlen Erwachsene 41 Franken für eine Tageskarte.

In diesen Tagen sind die Bedingungen wieder besser, da es kälter geworden ist. "Der Skiclub konnte sogar zum Training kommen", betont Bruno Sturny.

Einen Kompromiss finden

In Charmey waren am Dienstag nur drei von zehn Pisten für Wintersportlerinnen und Wintersportler geöffnet. Trotz des reduzierten Angebots blieb der Preis für den Skipass unverändert: 43 Franken pro Tag für Erwachsene. "Anstatt die Preise nach der Anzahl der Pisten festzulegen, die wir anbieten können, berechnen wir die Preise nach der Zeit, die Gäste im Skigebiet verbringen", erklärt Claude Gendre, Direktor der TéléCharmey SA.

Mit anderen Worten: Man zahlt nicht für drei Pisten, sondern für vier Stunden auf diesen drei Pisten. "Unser Tarif ermöglicht es den Leuten, vier Stunden lang Ski zu fahren und dann an der Bergstation zu verweilen. Dort können sie von allen anderen kostenlosen Aktivitäten profitieren und zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl hinunterfahren."

Bei gerechtfertigten Beschwerden wurde eine Rückerstattung oder ein Geschenkgutschein angeboten.

Weniger offene Pisten = weniger Kosten für das Skigebiet?

Müsste der finanzielle Aufwand für die Skigebiete nicht geringer sein, wenn ein Teil der Lifte geschlossen ist und das Personal aufgrund des Schneemangels reduziert wird? "Das ist immer fraglich", antwortet Claude Gendre. "In einer schwierigen Saison wie dieser hat der Aufwand für technische Beschneiung, Pistenpflege und Präparierung dazu geführt, dass es Tage gab, an denen nur einige wenige Pisten geöffnet waren, die aber genauso viele Arbeitsstunden erforderten, wie wenn das gesamte Skigebiet geöffnet gewesen wäre."

Die Auswirkungen des Magic Pass seien vernachlässigbar, sagt Claude Gendre. "Etwa 47 Prozent unserer Besuchenden besitzen den Magic Pass - also hat ein grosser Teil der Kundschaft ihn nicht."

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Frapp - Rémi Alt / Redaktion
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