Die Katze im Sack ist gekauft
Mutig, mutig! Plaffeien hat am Mittwochabend überraschend klar dem Kauf des Hotels Alpenklub zugestimmt. Ein Kommentar.

Es gibt verwunschene Katzen, und es gibt zauberhafte Katzen, die aus dem Sack auftauchen können. Ich wünsche der Plaffeier Bevölkerung, die am Mittwochabend mutig und zukunftsgerichtet entschieden hat, eine zauberhafte Katze. Ohne Zeitdruck wäre der Kauf wohl nicht schon jetzt zustande gekommen. Und das hinterlässt einen Nachgeschmack.
Nur jetzt könne dieser Kauf abgeschlossen werden, später ginge das nicht mehr, weil man andere Käufer suchen würde - so haben die Besitzer Druck auf Bevölkerung und Gemeinderat auferlegt. Unnötig, weil diese anderen Käufer zuerst noch gefunden werden müssten. Beim Zustand des Hotels Alpenklub, das ausserdem unter Denkmalschutz steht, überlegt sich jeder Investor gut, ob, wie und wann er finanziellen Gewinn daraus ziehen könnte.
Dass das Alpenklub das schönste Gebäude in Plaffeien ist und es erhalten werden muss, ist unbestritten. Plaffeien verdient ein schönes Zentrum, und das Alpenklub, wenn es dann saniert sein wird, wird der Metropole vom Oberland frischen Glanz verleihen.
Aber jetzt geht die Arbeit erst richtig los: Was macht man aus dem Alpenklub, was macht man aus diesem Monument mitten im Dorf und was passiert drumherum? Jetzt besteht die Chance für ein Projekt mit Hand und Fuss - und vor allem breit abgestützt. Ein Projekt für alle Plaffeierinnen und Plaffeier, etwas, das von allen mitgetragen wird, schliesslich zahlen auch alle mit.
Sie bezahlen zum Beispiel einen Planungskredit von 140'000 Franken. Genauso wie die knapp fünf Millionen, welche die Gemeinde für Kauf, Sanierung und Umbau vorsieht (2,5 Millionen kommen zusätzlich von der Otto Mihm Stiftung) - ist auch dieser Kredit zu tief angesetzt. Die Katze im Sack ist gekauft, nun sollte sie sich noch zu einer zauberhaften entwickeln.