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Gläserschutz gegen K.O.-Tropfen – made in Gurmels

Das Unternehmen von Anaïs Märki bietet seit einigen Tagen Schutzkappen aus Stoff an. Sie sollen Partygänger vor K.O.-Tropfen schützen.

Die Schutzkappe verhindert, dass Partygängern K.O.-Tropfen ins Glas geschüttet werden können. © De Lettres en Lettres

Das Schneider-Atelier "De Lettres en Lettres" im Seebezirk möchte Partygänger davor schützen, gegen ihren Willen unter Drogen gesetzt zu werden. "Es gibt eine Nachfrage für dieses Produkt", sagt Anaïs Märki über die Schutzkappe für Gläser. Sie ist die Initiantin des Projekts. "Angesichts aktueller Ereignisse haben wir uns gesagt, dass wir eine Lösung finden müssen, um diesem gesellschaftlichen Problem so gut wie möglich entgegenzuwirken."

Die junge Frau hat die elastische "Gläser-Schutzkappe" aus Silikon umgewandelt in eine umweltfreundliche Variante aus wasserfestem Stoff mit einem Loch in der Mitte für ein Röhrli. Das ist ihre Antwort auf Fälle, bei denen Feiernden K.O.-Tropen (auch GHB oder Liquid Ecstasy genannt) ins Glas geschüttet wurden. Das Konzertlokal Fri-Son und die Stadt Lausanne haben darauf bereits reagiert, indem sie gläserne Schutzkappen einführten (Artikel auf Französisch).

Das Ziel: Abschreckung

"Ich habe viel gefeiert, als ich jung war, und ich hatte oft das Gefühl, den K.O.-Tropfen knapp entkommen zu sein", erzählt Anaïs Märki. "Trotzdem haben wir nicht immer auf unsere Gläser aufgepasst."

Die Schöpferin der Stoff-Schutzkappe erklärt: "Es ist ein Skandal, dass es an den Männern und Frauen liegt, sich vor Angreifern zu schützen. Aber wir haben keine Wahl, wir müssen etwas tun. Da es schwierig ist, etwas am Verhalten der Aggressoren zu ändern, suchen wir nach Lösungen, um ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen."

Märki verkauft ihr Produkt vorerst über ihre Webseite an Privatpersonen. Sie ist derzeit mit verschiedenen Bars und Diskotheken in der Westschweiz im Gespräch, um ihren Gläserschutz auch dort anzubieten.

RadioFr. - Lauriane Schott / iwi
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