Neue Methode bei Affenversuchen an der Universität Freiburg

Die Universität Freiburg überarbeitet ihre Labortestmethoden mit dem Ziel, Spitzenforschung und Tierschutz miteinander zu verbinden.

In den Räumlichkeiten der Uni Freiburg leben 10 bis 20 Affen. © Unifr

Die Universität Freiburg hat über das Swiss Non-Human Primates Competence Center for Research (SPCCR) neue Methoden zur Durchführung kognitiver Tests an Laboraffen entwickelt. Sie sollen das Wohlbefinden der Tiere deutlich verbessern.

Anstelle eines in die Schädeloberfläche implantierten Verankerungssystems, das den Kopf bei visuellen Aufgaben stabilisiert, sollen die Primaten bei künftigen Versuchen ihr Kinn auf eine Unterlage legen. Auf diese Weise können sie nach Belieben Pausen einlegen.

Obwohl die Affen bei den Eingriffen kaum Schmerzen erlitten, wogen die Implantationen immer noch zu schwer. Sie sorgten häufig für negative visuelle Auswirkungen und erhöhten das Risiko einer postoperativen Infektion.

Verbesserung der Sehkraft von kranken Menschen

Die Primaten sollen in den beiden durchgeführten Tests sogar eine höhere Bereitschaft zur Teilnahme gezeigt haben, so die Universität Freiburg. Neben der Verbesserung des Tierschutzes liefert die 3D-gedruckte Kinnstütze laut SPCCR auch genauere wissenschaftliche Erkenntnisse. 

Das Forschungsteam untersucht die Gehirnschaltkreise des visuellen Systems, um unter anderem zu verstehen, wie man die Sehkraft von Menschen mit Augenerkrankungen verbessern kann. Zu diesem Zweck arbeitet es mit nicht-menschlichen Primaten, deren Augenbewegungen genau gemessen werden.

RadioFr. - Janine Corpataux
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