Als Julien Sprunger in Davos einen Feuerwehreinsatz auslöste
Wenn Julien Sprunger am Samstag sein 1'000 Spiel bestreitet, kann er auf eine lange Karriere zurückblicken. Eine Karriere, bei welcher viel passiert ist.

Mit Julien Sprunger erhält der 1000er-Club am 7. Oktober 2023 sein 15. Mitglied. Schon jetzt kann Mr. Gottéron auf eine lange und spannende Karriere zurückblicken. Wie überall ereigneten sich auch in Julien Sprungers Karriere Geschichten, die zum Schmunzeln anregen.
Die Grösse als Nachteil
So erzählt zum Beispiel Sprungers langjähriger Teamkollege Beni Plüss von einem Erlebnis in den Playoffs 2009. Freiburg-Gottéron eliminierte damals in den Viertelfinals überraschend die ZSC Lions. Auch Julien Sprunger war mit zahlreichen Toren massgeblich am Erfolg beteiligt. Doch bei einem Jubel übertrieben es die Gottéron-Spieler, wie Beni Plüss erzählt:
Nach einem Tor in Zürich jubelten wir, lagen uns in den Armen und hüpften dabei etwas herum. Ich stand gerade neben Julien. Er ist etwa ein Kopf grösser als ich. Beim Jubel schoss ich deshalb mit meinem Helm von unten gegen sein Gesicht. Dummerweise hatte Julien genau in diesem Moment den Zahnschutz nicht drin. Da ist ihm ein Stück vom Zahn abgebrochen.
Nach dem Spiel hiess es für Julien Sprunger dann erstmal: Ab zum Zahnarzt, erinnert sich Beni Plüss.

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Julien hielt dem Druck stand
Nicht weniger gross dürfte der Jubel ein Jahr zuvor gewesen sein, als Gottéron wiederum im Viertelfinals den scheinbar übermächtigen SC Bern in die Ferien schickte. In Spiel zwei lief Julien Sprunger 17 Sekunden vor Schluss zu einem Penalty gegen Marco Bührer an, nachdem die Refs zuvor ein Tor Gottérons aberkannt hatten, weil Bührer das Tor verschoben hatte. An der Bande stand damals Trainer Serge Pelletier:
Das war vermutlich der magischste Moment zwischen Julien und mir. Sein Tor, gleich oberhalb von Marco Bührers Handschuh hat uns den Weg zum Sieg geebnet. Es war so wichtig!
Gottéron glich die Serie anschliessend in der Verlängerung aus. Später in Spiel sieben schickte Gil Montandon dann die Berner in die Ferien.

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Sprunger das "Klappergestell"
Noch etwas weiter zurück liegt die Anekdote von Gottéron-Legende Mario Rottaris. In der Saison 2002/03, der letzten in Rottaris Karriere, kam Sprunger zum ersten Mal in näheren Kontakt mit der ersten Mannschaft:
Julien war damals noch eher schmächtig. Ich dachte, was kommt denn da für eine "Stewi". Es kam mir vor, als klapperte da alles unter dieser Ausrüstung. Aber Julien hat, wie wir heute sehen, sehr gut an sich gearbeitet und sich bald das nötige Fleisch am knochen antrainiert.
Politisch zwar nicht korrekt - aber lustig
Die wohl skurrilste Geschichte aber erzählt Marc Abplanalp. Er schaut zurück auf die Saison 2012/13, genauer gesagt auf den Spengler Cup in Davos. Das Team habe sich damals vor allem aufgrund des hervorragenden Teamgeistes ausgezeichnet. Darum habe man begonnen, vor jedem Spiel ein Ritual - etwas Lustiges - zu zelebrieren. Julien Sprunger und Andrej Bykov übertrieben es allerdings etwas:
Sie kamen plötzlich aus der Dusche gesprungen, verkleidet als Terroristen. Sie sprangen auf den Massagetisch und spielten so quasi einen Angriff auf uns. Dabei hatten sie ein paar "Frauenfürze" dabei die sie gezündet hatten. Politisch war das zwar nicht ganz korrekt aber sie spielten es ziemlich lustig.
Doch damit nicht genug. Die Geschichte fand eine Fortsetzung, als Gottéron bereits für das WarmUp auf dem Eis stand.
Es hatten nicht alle mitbekommen, dass sie die "Frauenfürze" in den Abfallkübel schossen. Plötzlich begann dieser dann zu rauchen. Es entwickelte sich recht starker Rauch und darauf hin alarmierte tatsächlich irgendjemand die Feuerwehr.
Marc Abplanalp meint, da der Vorfall bald elf Jahre her sei, sei er quasi verjährt und man dürfe darüber sprechen. Dass die beiden damit einen Feuerwehreinsatz auslösten, sei sicher nicht geplant gewesen, doch mittlerweile könne man darüber schmunzeln.