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Breakdancing: Kunst der Gewaltbewältigung

Astro Scheidegger aus Freiburg ist professioneller Breakdancer. Wir wollten von ihm wissen, was seine Kunst ihm bedeutet.

Gehört zu den besten "B-Boys" der Schweiz: Astro Scheidegger © RadioFr.

Die Hip-Hop-Kultur besteht aus vier Kernelementen: Rappen (MCing), Auflegen (DJing), Graffiti-Sprühen und Breakdancing. Der 25-jährige Astro Scheidegger ist ein solcher "B-Boy", also ein Breakdancer. "Breakdancing ist als ein Mittel zur Gewaltbewältigung entstanden. Unsere Werte sind daher ein sehr wichtiger Bestandteil der Hip-Hop-Kultur", erklärt der Künstler.

Vom Breaken und Batteln

Beim sogenannten "Battle" treten zwei Individuen oder Gruppen gegeneinander an und versuchen, sich gegenseitig mit ihren Moves zu beeindrucken. Breakdancing - im Jargon "Breaken" genannt - kann daher als ein künstlerischer Kampf verstanden werden. Aber ist dies immer noch so? Schliesslich ist Breakdancing heute eine Stage-Tanzart mit offizieller Organisation und Wettbewerben. "Es hat sich zwar vieles geändert, aber gewisse Kernelemente des Kampfes sind geblieben. Vor und nach dem Battle sind wir kollegial, während dem Breaken sind wir verfeindet - aber immer mit Respekt", schildert Astro seine Eindrücke.

Letztes Wochenende hat Astro am Red Bull BC One Cypher Switzerland in Bern teilgenommen - die wichtigste Competition für Schweizer Breaker. Leider konnte er den Wettbewerb nicht gewinnen. "Die Community und die Kultur sind viel mehr wert als der Sieg eines einzelnen. Dass ich nicht gewonnen habe, ist halb so wild", zeigt er sich gelassen. Jedoch ist Astro natürlich nicht alleine. Breaker organisieren sich immer in einem Team, einer "Crew". Für Astro ist dies die Colour Jam Crew, die sich aus Breakerinnen und Breaker aus Freiburg und der Region zusammensetzt. Ein Mitglied dieser Crew hat es am Wettbewerb sogar bis ins Halbfinale geschafft. Dies ist auch für Astro ein Grund zur Freude.

RadioFr. - Anne Moser / Cyrill Schelker
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