Der letzte Weg: Bestatter betten nicht nur Tote in Särge

Kurt Dänzers Job ist nichts für jedermann. Bestatter tun aber weitaus mehr, als nur Tote schminken und schön anziehen. Dänzer erzählt.

Ein Bestatter bei der Arbeit. (Symbolbild) © Keystone

Es ist harte Arbeit als Bestatter. Körperlich, als auch psychisch. Doch weder das eine, noch das andere schreckt die meisten Menschen davon ab. "Viele denken, dass der grösste Teil der Arbeit als Bestatter damit zu tun hat, tote Menschen anzufassen. Dabei nimmt das Vorbereiten für die Aufbahrung nur rund zweieinhalb Stunden in Anspruch", sagt Kurt Dänzer. Er ist Bestatter und gleichzeitig Geschäftsleitungsmitglied bei der Trauerhilfe Hasler in Düdingen. 

Immer mehr junge Interessenten

Es gehört mehr zum Beruf Bestatter. Viel mehr. "Wir haben einen 24-Stunden-Service und im Todesfall steht immer jemand zur Verfügung", erzählt Dänzer. Doch was geschieht, wenn der letzte Atemzug getan ist? "Wir vereinbaren mit den Hinterbliebenen einen Termin, bei dem alles besprochen wird. Den Ablauf, ob es eine Aufbahrung geben soll, eine Trauerfeier, ein Inserat in der Tageszeitung", sagt Dänzer. 

Kurt Dänzer, Bestatter und GL-Mitglied bei der Trauerhilfe Hasler in Düdingen. - Quelle: Trauerhilfe Hasler

Ganz häufig sei es für die Familie einfach auch schon erleichternd, wenn sie sich jemanden gegenüber öffnen können. "Einmal führte ich ein Erstgespräch am Telefon. Es dauerte rund eine Stunde. Die Frau des Verstorbenen sagte mir am Schluss, dass sie unglaublich dankbar sei, dass sie das alles einfach einmal loswerden konnte." Auch psychisch bieten Bestatterinnen und Bestatter Hilfe an. 

Oft sind Bestatter nicht mehr die Jüngsten. Gibt es etwa Nachwuchsprobleme? "Es gibt Personen, die interessieren sich wahnsinnig fest für den Beruf. Andere sind eher distanziert, wenn sie erfahren, dass ich Bestatter bin", erzählt Dänzer. Doch was er feststellt, ist, dass sich immer mehr auch junge Menschen für den Beruf des Bestatters interessieren. Nachwuchsprobleme habe man bei der Trauerhilfe Hasler nicht. 

Wie soll der eigene Tod aussehen? 

Kurt Dänzer warnt aber davor, die Weiterbildung zum Bestatter zu früh in Angriff zu nehmen: 

Meine Idee ist auch, dass man auch zu jung sein kann. Es braucht eine gewisse Lebenserfahrung.

Und man müsse auch abschalten können. "Man kann nicht auf Freude und Lachen verzichten. Man sollte damit umgehen, wie mit jeder anderen Arbeit und auch mal den Tag hinter sich lassen können", sagt Dänzer. 

Wie sieht es denn bezüglich des eigenen Ablebens aus? Hat man als Bestatter den Ablauf nach diesem Leben minutiös geplant? "Ich habe noch kein konkretes Bild, wie das aussehen soll", sagt Dänzer ganz gelassen. 

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RadioFr. - Andrea Schweizer
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