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Bluefactory muss sich beweisen

Nach dem knappen Abstimmungsresultat zur Kapitalerhöhung der Bluefactory AG um 25 Millionen Franken stehen konkrete Forderungen im Raum.

Mit 50,5 Prozent Ja-Stimmen wurde die Kapitalerhöhung der Bluefactory SA äusserst knapp genehmigt. © FRAPP

Gerade einmal 1200 Stimmen entschieden am Schluss für die Kapitalerhöhung der Immobiliengesellschaft Bluefactory Frioburg-Freiburg AG. Dass es eng werden könnte, zeichnete sich in den vergangenen Wochen immer stärker ab. "Ein solch schwieriges Dossier durchzubringen, das negativ behaftet ist, war eine grosse Herausforderung," sagte Staatsrat Olivier Curty gegenüber RadioFr. Vor allem punkto Kommunikationsstrategie seien seitens Staatsrat und Bluefactory SA die grössten Lernmomente entstanden. Für die nächsten Etappen der Bluefactory wolle man deshalb die Bevölkerung parallel zur Entwicklung informieren, so Curty weiter.

Die Gegnerschaft der Vorlage sprachen im Nachgang zur Abstimmung von einer kleinen Niederlage mit grosser Wirkung, wie sich SVP-Grossrätin Gilberte Schär äusserte. Die Stimmbevölkerung fordere mehr Transparenz und Information über die Zukunft und die Notwendigkeit der Bluefactory, was auch eine Strassenumfrage von RadioFr. ergab. "Man muss klare Linien zeichnen, was man genau machen will", äusserte sich etwa Elmar Robatel. Das Resultat der Abstimmung habe gezeigt, dass es einem Grossteil der Freiburger Bevölkerung immer noch unklar sei, was man auf dem Areal genau erreichen möchte.

Die Kapitalerhöhung erlaube es laut Olivier Curty nun die geplanten Bauvorhaben, das Gebaude B und das Smart Living Lab, zu realisieren, was auch eine sichtbare Entwicklung des alten Cardinal-Areals ermögliche. Der Dringlichkeit einer klaren Vision mit konkreten Zeit- und Finanzplänen sei man sich bewusst, so Curty.

Auf den dünnen Lorbeeren des gestrigen Abstimmungssieges können sich die Befürworter aber nicht ausruhen. Wie der Co-Präsident des Referendumskomitees, SVP-Grossrat Nicolas Kolly, gegenüber RadioFr. sagte, bestünde wegen der Rolle des Bluefactory SA während der Abstimmungskampagne und des sehr knappen Ergebnisses, die Möglichkeit, einen Rekurs gegen das Abstimmungsresultat einzulegen. Dies werde momentan geprüft. Sicher sei, dass die SVP-Fraktion im Grossen Rat die politischen Mittel einsetzen wollen, um die Frage der Führungsrolle des Kantons sowie der Verwaltung und der Zukunft des Bluefactory Areals weiterzubehandeln.

Auch die Interessengruppe "Nein Bluefactory" bleibt weiterhin auf ihrem kritischen Kurs. Wie der Mitbegründer und Unternehmer Frédéric Lehner gegenüber RadioFr. sagte, wolle man eine Volksinitiative lancieren. Diese hat zum Ziel, dass der Kanton das Aktienlapital der Bluefactory Fribourg-Freiburg AG ganz übernimmt und nicht wie bisher mit der Stadt teilt.

RadioFr. - Valentin Brügger
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