Bryan Rüegger reicht nicht für die Playoffs

Der Ersatzgoalie von Freiburg-Gottéron zeigte am Samstag viele Schwächen. Zudem wurden drei Schweden lange unter Vertrag genommen. Ein Kommentar.

Bryan Rüegger muss sich von Harry Pesonen bezwingen lassen. Nicht der einzige Treffer, den Rüegger am Samstag einstecken musste. © Frapp / Keystone

Es war eine grandiose Show, welche am Samstag vor dem Spiel gegen die SCL Tigers gezeigt wurde. "Freiburg, sprecht ihr Schwedisch?" Dies wurde auf dem Videowürfel über dem Eis gefragt. Bilder von Marcus Sörensen, Lucas Wallmark und Jacob de la Rose flimmerten über den Bildschirm. Die drei genialen Schweden in der Offensive bleiben alle noch zwei Jahre länger an der Saane, alle sind bis 2027 bei Gottéron unter Vertrag. 

So lange drei Ausländer an sich binden? Ist das gut?

Die Frage muss ich mir nicht zweimal stellen. Natürlich ist das gut! So stark wie die drei Schweden spielen, soviel Freude, wie sie uns bereiten, so gut wie sie auch nach hinten in der Defensive arbeiten und vor allem, so gut wie sie im Team integriert sind. Eine solche Gelegenheit muss man sich echt nicht zweimal überlegen und zuschlagen. 

Fast alle Baustellen für die Zukunft geklärt

Mit diesen drei Transfers hat Freiburg-Gottéron einen weiteren Grundstein für eine sehr erfolgreiche Zukunft gelegt. Für die kommende Saison ist alles geregelt, der Kader steht. Neben den drei Schweden sind auch Killian Mottet, Benoit Jecker und Samuel Walser bis 2027 an Gottéron gebunden. Noch ein Jahr länger bleibt Nathan Marchon seinem Ausbildungsklub treu. Und gar bis 2029 stehen Christoph Bertschy und der ab Sommer neue Verteidiger Yannick Rathgeb bei den Drachen unter Vertrag. 

Eine Baustelle gilt es hingegen noch zu klären. Dies hat das Spiel am Samstag gegen die Tigers gezeigt. Nachdem die Show rund um die Schweden beendet war. Die Baustelle des Ersatztorhüters. 

Rüegger reicht nicht, zumindest für die Playoffs

Bryan Rüegger stand gegen die Langnauer zwischen den Pfosten und machte seinen Job nicht wirklich gut. Auch, wenn er in der laufenden Saison bereits den einen oder anderen guten Match zeigte, am Samstag wurde klar: Er ist zu wenig gut, zumindest dann ganz sicher in den Playoffs. 

Das eine oder andere Tor der Langnauer muss Rüegger auf seine Kappen nehmen. Auch sonst hat er nicht den sichersten Eindruck hinterlassen, liess viele Pucks abprallen. Somit ist nun definitiv: Freiburg muss darauf hoffen, dass sich Reto Berra nicht verletzt. 

Noch ein Ausländer mehr?

Denn sollte das Worst-Case-Szenario eintreffen und unser starker Rückhalt zwischen den Pfosten von der Verletzungshexe heimgesucht werden, müsste Gottéron auf die Schnelle einen ausländischen Torhüter engagieren. Das wird sich dann wohl als nicht zu einfach herausstellen, ausser die Freiburger haben bereits einen Joker in der Hinterhand. 

Hinzu kommt, dass bei Gottéron bereits sieben Ausländer unter Vertrag stehen, welche alle zusammen sehr gut spielen und wichtige Teamstützen sind. Also natürlich haben wir vom neuen Offensiv-Verteidiger Thomas Grégoire noch nicht sehr viel gesehen. Was er aber gezeigt hat, hat mich persönlich ziemlich überzeugt. Er könnte auch ein wichtiger Faktor werden. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn Reto Berra gesund und fit bleibt, dann kann Freiburg-Gottéron in der aktuellen Saison alles schaffen. Wenn er sich aber verletzt, dann ist Gottéron ein Problem. Denn Bryan Rüegger wird in den Playoffs nicht gut genug sein. 

RadioFr. - Fabian Waeber
...