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Connor Hughes - wenn Ungeduld zum Feind wird

Seit der Verletzung von Reto Berra geniesst Connor Hughes das Vertrauen von Trainer Christian Dubé. Für den 26-Jährigen ist es der ideale Zeitpunkt.

Connor Hughes bringt in dieser Saison die Gegner zum Verzweifeln. Hier Simon Bodenmann von den ZSC Lions. © KEYSTONE

"Es passiert nicht oft, aber der zweite Torhüter muss immer bereit sein für diese Gelegenheit. Das ist mein Job, den ich bereit bin zu tun und im Moment fühlt es sich grossartig an." Es sind professionelle Töne, die Connor Hughes nach dem Training verlauten lässt. Lange Zeit kam dem kanadisch-schweizerischen Doppelbürger die Rolle als Back-up hinter Reto Berra zu. Gar von zwei Ausleihen nach Siders in die Swiss League und einer nach Genf in der letzten Saison blieb Hughes nicht verschont. Seine Statistiken bis dahin: eher bescheiden. In der letzten Saison konnte Hughes sich bei Gottéron nicht aufdrängen, kassierte pro Spiel mehr als drei Gegentore und verzeichnete eine Fangquote von unter 90 Prozent. Eine Saison zuvor sah es nur marginal besser aus. "Ich war in dieser Zeit wohl zu wenig geduldig, war mit den Gedanken zu sehr mit mir selbst beschäftigt und dies hatte einen Einfluss auf meine Leistung", reflektiert Hughes. Ungeduld sei der Feind eines jeden zweiten Torhüters.

Nun will er Spiele stehlen

In dieser Saison war Connor Hughes jedoch auf den Tag X bereit. Die Rückenverletzung von Stammtorhüter Reto Berra rückte den 26-Jährigen in den Fokus. Seit dem ersten Derby gegen den SC Bern hütet Connor Hughes nun das Freiburger Tor. Bisher vertritt er Reto Berra mit Bravour, erreicht in acht Spielen eine Fangquote von über 92 Prozent und kassiert im Schnitt nur zwei Gegentore pro Spiel. Dies ist der zweitbeste Wert der gesamten Liga. Dennoch ist Connor Hughes mit seinen Leistungen noch nicht vollständig zufrieden.

Jetzt will ich für Gottéron Spiele stehlen!

Connor Hughes

"Ich bin jetzt zwar auf dem Level, welches ich selbst von mir erwarte. Jedoch stört mich das Gegentor des SC Bern in der Verlängerung immer noch", so Hughes, der sagt, "jetzt will ich für Gottéron Spiele stehlen!" Insgesamt erwähnt er das Spiel und die Overtime gegen den SC Bern immer wieder während des Gesprächs. Eine Verlängerung sei für ihn eine andere Art des Drucks gewesen, eine, die er noch nicht gekannt hatte. Zu diesem Zeitpunkt sei er noch nicht so im Rhythmus gewesen, das sei jetzt besser.

Transfer von Meier hat keinen grossen Einfluss

Die Umstände ergaben jetzt also, dass Connor Hughes zumindest die temporäre Nummer 1 innehat. Mit dem 24-jährigen Jeffrey Meier verpflichtete Gottéron bis Weihnachten ein Back-up hinter Hughes. "Für mich ändert sich dadurch eigentlich nichts. Ich wusste, dass der Sportchef sich nach einem weiteren Torhüter umsah, wusste aber nicht mal, ob es ein Schweizer oder ein ausländischer Torhüter sein wird." Auf die Zusammenarbeit mit Meier freut sich der Kanada-Schweizer. Meier sei ein "cooler Typ". In der Swiss League hätten sie schon gegeneinander gespielt, jetzt könnten sie sich gegenseitig unterstützen. Mehr Druck verspürt Hughes deswegen nicht, die Chance bleibe die gleiche und die wolle er nutzen.

Gottérons Bekenntnis - Hughes Chance

Der Zeitpunkt dazu könnte besser nicht sein, denn Connor Hughes Kontrakt läuft zum Ende dieser Saison aus. Angesprochen auf den Vertrag antwortet er diplomatisch, wie ein erfahrener Profi: "Ehrlich gesagt habe ich noch keine Gedanken daran verschwendet, was nach dieser Saison ist. Ich lebe in der Gegenwart und die geniesse ich einfach nur." Nochmals nachgefragt auf die Situation antwortet er nur: "I love it in Fribourg, it's a great time here, yeah I really love it!" Wer weiss, wie lange Reto Berra noch ausfällt, Freiburg-Gottéron hat sich jedenfalls klar zu Connor Hughes bekannt, indem es nicht den nächstbesten Import-Goalie verpflichtete. Bestätigt Hughes seine Leistungen, so dürften jedoch auch andere Clubs auf die langjährige Nummer 2 aufmerksam werden.

RadioFr. - Ivan Zgraggen / rb
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