Weniger unnötige Behandlungen am HFR

Das Freiburger Spital will weniger unnötige Behandlungen durchführen. Dies trotz budgetiertem Defizit von 30 Millionen Franken.

Das HFR will unnötige Behandlungen streichen. © HFR

Das Freiburger Spital HFR will übermässige und unangemessene Behandlungen vermeiden. Deshalb ist es nun Partner der Organisation Smarter Medicine Schweiz. Diese handelt ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr. Weniger Behandlungen bedeuten aber auch, dass das Spital weniger Geld einnimmt.

Keine neue Massnahme

In vielen Fällen seien Behandlungen wie Röntgen, MRIs oder auch Operationen unnötig, teuer und änderten nicht viel an einer Diagnose, sagt Catherine Favre Kruit, die Mediensprecherin des HFR. Es sei am HFR aber nicht Neues, unnötige Behandlungen zu reduzieren, sagt Favre Kruit.

Das HFR hat nicht auf die Partnerschaft mit Smarter Medicine gewartet, um diese Massnahmen umzusetzen.

Dass diese Partnerschaft jetzt eingegangen und bekanntgegeben wurde, habe den Zweck, die Sichtbarkeit dieser Massnahmen zu verstärken. Sie dient dem HFR also auch zu PR-Zwecken.

Kosten sollen minimiert werden

Die Kosten, welche durch unnötige Behandlungen generiert werden, sollen damit auf ein Minimum gesenkt werden. Laut Favre Kruit sollen finanzielle Überlegungen bei medizinischen Behandlungen nicht im Vordergrund stehen.

Unnötige und unangemessene Behandlungen haben keinen Platz in einem Krankenhaus. 

Unnötige Behandlungen könnten nämlich zu weiteren, unnötigen Kosten führen, so Favre Kruit weiter.

Die Ärzteschaft soll durch Aus- und Weiterbildung vermittelt bekommen, wie unnötige Behandlungen vermieden werden sollen. Den endgültigen Entscheid, welche Behandlung schliesslich aber durchgeführt werden soll, entscheiden die Ärztinnen und Ärzte. Kontrolliert werde die Umsetzung der Massnahmen aber nicht, sagt Favre Kruit.

Weniger Behandlungen = weniger Geld für das HFR

Weniger unnötige Behandlungen bedeuten zwar weniger Kosten für Patientinnen und Patienten, aber entsprechend auch weniger Einnahmen für das HFR. Für das Jahr 2023 wurde bereits ein Defizit von fast 30 Millionen Franken budgetiert. Mit der Massnahme, unnötige Behandlungen zu streichen, würde es also noch schwieriger, das Loch im Spital-Portemonnaie zu stopfen.

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