Das Schloss soll in Ueberstorfer Händen bleiben
Die Gemeinde Ueberstorf will Eigentümerin des Grundstücks werden. Die Bauten - wie das Schloss - bleiben aber in den Händen der Stiftung.

Die Stiftung des Schlosses Ueberstorf steht vor einem Pächterwechsel im Schloss. Die damit verbundenen Investitionen, unter anderem die Renovierung der Küche, kann die Stiftung jedoch nicht alleine mit den eigenen finanziellen Mitteln stemmen. Zwei schwierige Corona-Jahre und gewährte Pachtzinsreduktionen hätten es nicht ermöglicht, genügend finanzielle Reserven zu bilden. Darum hat die Stiftung bei der Gemeinde für eine mögliche Zusammenarbeit angefragt.
80 Jahre Baurecht und Landverkauf
"Für die Gemeinde war von Anfang an klar, dass wir weder das Schloss kaufen, noch wirten, noch einfach Geld verteilen können. Darum ist die Idee entstanden, das Land zu erwerben", sagt Gemeindepräsident Hans Jörg Liechti. So gäbe es einen realen Gegenwert, und das Schloss würde in Ueberstorfer Hand bleiben. Mittels eines entgeltlichen Baurechtes über 80 Jahre würden die Gebäude und die Kontrolle weiterhin bei der Stiftung liegen. "Damit wäre eine gute Grundlage mit einem neuen Pächter gelegt", so Liechti weiter.
Regionale Lösung war ein Anliegen
"Wir sind sehr zufrieden mit der Situation", heisst es vom Co-Präsidenten der Stiftung Schloss Ueberstorf Gerhard Hauser. Man wollte unbedingt eine regionale Lösung finden und hat jetzt eine Situation. Die Gemeinde Ueberstorf kann so in den Besitz eines fast 500-jährigen Kulturgutes kommen, zudem erhält sie damit 4‘000 Quadratmeter Land an bester Lage.
Insgesamt müsste die Gemeindebevölkerung rund 620'000 Franken sprechen, um den Landkauf abzuschliessen. Die Stiftung wird danach einen jährlichen Baurechtszins von 3 Prozent bezahlen, rund 18'000 Franken. Das Geschäft wird an der Gemeindeversammlung Mitte Oktober vors Ueberstorfer Volk kommen.