Der alte Bahnhof in Sugiez wird abgerissen

Das hundertjährige Gebäude kann nicht gerettet werden. Das Gericht lehnt den Rekurs der Vereinigungen Pro Fribourg und Schweizer Heimatschutz ab.

Das alte Bahnhofsgebäude stammt aus dem Jahr 1903. © Google Maps

Das Bundesverwaltungsgericht weist die Beschwerde von Pro Fribourg und dem Schweizer Heimatschutz gegen den Abriss des Bahnhofs von Sugiez ab. Es gibt keine Verpflichtung für die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF, das Gebäude aus dem Jahr 1903 zu erhalten.

Im November 2021 stellten die TPF ihr Projekt für den Ersatz der Bahninfrastruktur der Station Sugiez auf der Linie Freiburg-Murten-Ins vor. Das Projekt sieht den Abriss des Bahnhofhäuschens vor, welches veraltet und gefährlich ist, weil es sich immer mehr in Richtung der Gleise verschiebt. Es soll durch einen "Mobilitätshub" ersetzt werden, der auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich ist.

In einem am Freitag veröffentlichten Urteil weist das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde der beiden Vereinigungen zum Schutz des baulichen Erbes ab. Es stellt im Wesentlichen fest, "dass es keine rechtliche Verpflichtung gibt, dieses Gebäude zu erhalten, da es keine Schutzmassnahmen gibt".

Dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann vor dem Bundesgericht angefochten werden.

"Lokale Bedeutung"

Das Gebäude wird im Verzeichnis des kantonalen Amtes für Kulturgüter (KGA) mit dem Wert C bewertet, was es zu einem Objekt von "lokaler Bedeutung" macht. Dennoch wurden keine Schutzmassnahmen angeordnet und das Gebäude wurde nicht unter Denkmalschutz gestellt. Für das Gericht ist die Interpretation der Beschwerdeführerinnen, dass es aufgrund dieser Vorankündigung hätte unter Schutz gestellt werden müssen, nicht nachvollziehbar.

Das Verwaltungsgericht drückt jedoch sein Verständnis für die Enttäuschung der Beschwerdeführerinnen über die Kehrtwende der TPF aus. Im Jahr 2014 hatte das Unternehmen nämlich geplant, das Gebäude zu erhalten. Damals war es der Ansicht, dass der Schutz der Bahnhöfe als "Kulturerbe" gerechtfertigt sei und man versuchen müsse, sie in die neue Eisenbahninfrastruktur zu integrieren.

SDA - Redaktion / pn
...