News für unsere Region.

Der Dringlichkeit halber

Der Grosse Rat will, dass deutschsprachige Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen in ihrer Muttersprache behandelt werden.

Die Sprache spiele eine wichtige Rolle für Patientinnen und Patienten. © Keystone

Die Problematik des inadäquaten psychischen Betreuungsangebot für deutschsprachige Kinder und Jugendliche, sorgte bereits in der Mai-Session für Unmut. Der Staatsrat präsentierte einen Bericht zu Betreuungsangeboten für psychisch kranke Kinder und Jugendliche, die Deutsch als Muttersprache haben. 

Grossrätinen und Grossräten aus allen Fraktionen kritisierten, dass die Kantonsregierung das Problem nicht ernst nehme.

Der Staatsrat verweise stets auf die nächste Spitalplanung – diese sei aber erst 2023 angezeigt. Das dauere zu lange, fand etwa Grossrätin Bernadette Mäder-Brülhart (Mitte-Links-CSP). Anfang Juni wurde unter ihrer Federführung ein Auftrag mit dem Ziel, eine deutschsprachige Abteilung in der Klinik in Marsens einzurichten, sowie eine Vereinbarung mit dem Kanton Bern für psychiatrische Notfälle zu erlangen. Letztere hat der Staatsrat 2013 bereits einmal angekündigt, jedoch nicht vollzogen. Für französischsprachige Kinder und Jugendliche besteht eine solche Vereinbarung mit dem Kanton Waadt indes.

Die Zeit drängt

An der heutigen Sitzung des Grossen Rates wurde über die Dringlichkeit des Auftrags befunden. Verschiedene Parlamentarierinnen und Parlamentarier verwiesen am Donnerstag auf die Dringlichkeit eines solchen Angebots. FDP-Grossrat Nicolas Bürgisser sprach von einem akuten Problem, das schon länger bestehe, wobei er auf Erfahrungen aus seiner Zeit als Oberamtmann des Sensebezirks verwies. Auch Fraktionskollege Jean-Daniel Schumacher, der eine Arztpraxis in Tafers führt, sprach von einer äusserst schwierigen Lage für Betroffene und Angehörige. Ein Missstand der unbedingt und schnell behoben werden müsse.

Auch die restlichen Mitglieder des Grossen Rates stimmten dem zu. Der Auftrag für die Sicherstellung der ambulanten und stationären Versorgung von deutschsprachigen Kindern und Jugendlichen in ihrer Muttersprache wurde mit 93 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen angenommen. Der Auftrag wird nun an den Staatsrat übermittelt.

RadioFr. - Valentin Brügger
...