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Der Freiburger Phytoplan auf Erfolgskurs

Ein erster Zwischenbericht verzeichnet eine Reduktion von bis zu 50 Prozent "unerwünschter" Produkte.

Weniger ist mehr: Der Freiburger Phytoplan hat als Ziel die Menge der eingesetzten Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. © Keystone Symbolbild

Zwei Jahre nach dem Start des Freiburger Phytoplans sind die Ergebnisse positiv. Die kantonalen Massnahmen haben den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Koordination mit der Bundespolitik reduziert, wie es in der Medienmitteilung des Kantons heisst.

Die Bemühungen aller Beteiligten zur Verringerung der Risiken durch Pflanzenschutzmittel und zur Verbesserung der Wasserqualität zahlen sich aus.

 Die Messungen ergaben bis zu 50 Prozent weniger unerwünschte Produkte.

Jean-François Steiert, zuständiger Staatsrat

Die Ergebnisse zeigen, dass die Landwirte die Massnahmen aktiv angenommen und die Mittel genutzt haben. Hobbygärtner und Gemeindeangestellte wurden für die Verwendung und Entsorgung von Pflanzenschutzmitteln sensibilisiert.

Landwirtschaftliche Massnahmen

Das landwirtschaftliche Institut in Grangeneuve hat seine Beratungsaktivitäten verstärkt, um Pflanzenschutzpraktiken zu optimieren und Risiken zu verringern. Zusätzlich wurden Kommunikationsinstrumente entwickelt. Finanzielle Anreize durch direkte Subventionen und einfache Verwaltungsverfahren wurden eingeführt, um Ausrüstungen zu erneuern und Praktiken im Pflanzenschutz zu ändern.

Vorrangige Massnahmen zielen auf den Schutz von Gewässern ab. Pilotprojekte bewerten die Emissionen von Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässern mit automatischen Probennehmern. Erste Analysen helfen, den Beratungsbedarf der Landwirte zu verstehen und Massnahmen umzusetzen.

Zur Sicherung von sauberem Trinkwasser wurden neue Projekte und Analysekampagnen gegen Pestizide im Grundwasser gestartet. Feldkontrollen zeigten, dass 94 Prozent der Kulturproben den Bedingungen entsprachen, die verbleibenden Nichtkonformitäten waren meist administrativ. Diese positiven Ergebnisse zeigen, dass die Landwirtschaft bereits notwendige Massnahmen ergriffen hat.

Gärtnern ohne Chemie

Der Kanton Freiburg führte Informationskampagnen für chemiefreie Gartenbewirtschaftung durch. Eine sechsteilige Videoserie Die Natur im Dienste des Gartens wurde online gestellt. Ein Artikel bot Tipps zur Gartenpflege ohne Pflanzenschutzmittel und chemische Düngemittel. Ausserdem wurden acht Kurse für Hobbygärtner organisiert.

Auch Gemeinden wurden einbezogen. Nach einer Umfrage gab es mehrere Kurse für Gemeindeangestellte zur nachhaltigen Grünflächenpflege, an denen über 30 Gemeinden teilnahmen. 

Finanzielle Bilanz 2022-2023 und Prognose 2024-2025

Zwei Jahre nach Umsetzung des kantonalen Phytoplans zeigt die finanzielle Bilanz die Auswirkungen der seit Januar 2023 geltenden Bundesbeschlüsse. Diese haben viele kantonale Anreizmassnahmen verbindlich gemacht. Die Mittel für diese Massnahmen haben sich mehr als verdreifacht und stiegen von 608'218 Franken im Jahr 2022 auf über 1,94 Millionen Franken im Jahr 2023, was 74 bzw. 88 Prozent der Ausgaben ausmacht. Bei den anderen Massnahmen wurde das ursprüngliche Budget eingehalten.

Perspektiven

Die Kommunikations- und Weiterbildungsbemühungen müssen bei Fachleuten, Privatpersonen und Institutionen fortgesetzt werden. Nach den erfolgreichen Kampagnen 2022 und 2023 plant das Amt für Umwelt neue Kurse für Hobbygärtner und wird weiterhin Tipps über soziale Netzwerke teilen. In der Landwirtschaft sollen Beratungsleistungen durch bessere Nutzung digitaler Tools optimiert werden.

Finanzielle Anreize werden nach Prüfung des Zwischenberichts zum nationalen Aktionsplan neu bewertet, mit Entscheidungen bis 2026. Projektaufrufe könnten sich auf Innovationen in Ausbildung, Beratung und Sensibilisierung konzentrieren.

Medienmitteilung - Corina Zurkinden
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