"Der Reinheitsgrad ist wichtig"

Ramon Mooser, Brigadenchef der Kriminalpolizei Freiburg und Abteilungsverantwortlicher Rauschgift, gibt einen Einblick in seinen Alltag.

Ramon Mooser leitet ein elf-köpfiges Fahndungsteam. © RadioFr.

Der Jauner führt und koordiniert ein Fahndungsteam, das sich auf Drogen spezialisiert hat. Je nach Einsatz und Notwendigkeit rückt Ramon Mooser auch selber aus und arbeitet mit dem kriminaltechnischen Dienst der Kantonspolizei zusammen.

Kokain-Kügelchen auf einer Briefwaage

Ende des letzten Jahres wurde in der Stadt Freiburg eine Person angehalten, die Kokain auf sich trug. Die beschlagnahmte illegale Substanz wird bei der Kriminalpolizei an der Place de Notre-Dame auf ihren Reinheitsgrad analysiert.

Rund 0,7 Gramm sind in diesen weissen Papierkügelchen enthalten.

Ramon Mooser

Im oben genannten Fall wurden insgesamt etwa sieben Gramm sichergestellt, was einem geschätzten Marktwert von etwa 600 bis 700 Franken entspricht. Vor der eigentlichen Analyse werden die einzelnen "Portionen" aufgestellt:

Die Analyse des Reinheitsgrades von Kokain erfolgt im forensischen Labor. Zuerst wird eine Probe des Kokains entnommen. Die Substanz wird anschliessend zerkleinert und in ein geeignetes Lösungsmittel gegeben.

Eine häufig verwendete Methode zur Analyse des Reinheitsgrades von Kokain ist das HPLC-Verfahren. Diese Methode trennt die Bestandteile der Probe aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen Eigenschaften.

Nach der Trennung werden die Bestandteile des Kokains identifiziert und quantifiziert. Dies ermöglicht die Bestimmung des Reinheitsgrades.

Reinheitsgrad von Gesetzes wegen wichtig 

Die Bestimmung des Reinheitsgrades von Kokain ist entscheidend für die Bekämpfung des Drogenhandels und die Verfolgung von Straftätern. "Ab 18 Gramm reinem Kokain ist es ein qualifiziertes Verbrechen und es handelt sich um einen schweren Fall", so Ramon Mooser.

Kokain ist die am zweithäufigsten konsumierte illegale Droge in der Schweiz. Ein Prozent der Bevölkerung gibt an, im letzten Jahr Kokain genommen zu haben. Man schätzt, dass es doppelt so viele sind, so die unabhängige Stiftung "Suchtschweiz".

RadioFr. - Martin Zbinden
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