Die belanglosen letzten Spiele

In der Tabelle geht es in den letzten drei Spielen für die Freiburger um nichts mehr. Trotzdem sind die Spiele wichtig, meint Philipp Bürgy.

Mauro Jörg und Nathan Marchon waren nach dem letzten Spiel gegen Ajoie ratlos. © Keystone

Noch 18 Tage, dann startet die schönste Zeit des Jahres: die Playoffs. Darauf arbeiten die Spieler und der Staff die ganze Saison hin, darauf freuen sich die Fans während des ganzen Jahres. Freiburg-Gottéron ist in einer komfortablen Lage. In der Tabelle stehen die Drachen auf dem zweiten Platz, der kann ihnen nicht mehr streitig gemacht werden. 

Nach vorne hin ist die Luft dünn. Neun Punkte gibt es noch zu holen, sieben Punkte haben die Freiburger auf den Leader, die ZSC Lions, Rückstand. Es wird also in der Tabelle so bleiben, wie es momentan ist. Und das spürt man auch, respektive hat es letzten Samstag beim Heimspiel gegen den HC Ajoie gespürt. Es wurde rotiert, ausprobiert, geschont. Das einzige, was nicht passiert ist: Es wurde nicht wirklich Eishockey gespielt. Kein "Pfupf", kein Feuer, keine Emotionen. 

Belanglose Spiele oder eben doch nicht?

Zum Spiel gegen Ajoie kann gesagt werden, dass es um nichts mehr ging. Ein Spiel der Belanglosigkeit. Da kann man gerne ein bisschen ausprobieren, den einen oder andern Spieler schonen und nicht auf das Matchblatt nehmen. Oder auch die Linien neu zusammenstellen, schauen, was möglich wäre oder funktionieren würde. Kann man machen, auch in den kommenden drei Spielen. Schonen, alles ruhig angehen und dann bereit sein. Doch genau da liegt der Hund begraben!

Diese letzten drei Spiele der Belanglosigkeit haben ein riesiges Potenzial. Die Automatismen könnten verloren gehen, der Winnerspirit könnte auf der Strecke bleiben und die Konzentration sinkt von 100 Prozent auf nur noch 70 Prozent. Und genau das könnte zum Verhängnis werden. Im Playoff Viertelfinale müssen die Freiburger gegen eine Mannschaft antreten, welche bereits zwei Ernstkämpfe hinter sich hat. Ein Team, das bereits ein Hin- und Rückspiel für sich entschieden hat. Eines, welches bereits im Playoff-Modus ist, weil es dort unten in der Tabelle bereits jetzt - zum Ende der Qualifikation - ums Überleben geht. 

Quo vadis in den letzten Spielen?

Was soll Gottéron nun machen? Ausprobieren, schonen, einfach ein wenig schauen, was passiert? Oder doch besser voll angreifen, den Playoff-Modus bereits aktivieren? Meine Meinung ist klar: Die Spieler müssen die letzten drei Spiele voll auf Angriff spielen, als wären es bereits die Playoffs.

Einerseits haben sie dann fast zwei Wochen Zeit zum Erholen, bevor das Viertelfinale startet. Zum Anderen, weil es eben immer noch Gottéron ist.

Gottéron ist und bleibt anfällig, was das sich gehen und treiben lassen betrifft.  Genau so, wie sie es am Samstag in der BCF-Arena gegen den HC Ajoie gemacht haben. Wenn die Freiburger den Schalter erst im Viertelfinale umlegen wollen und das erste Spiel der Serie im heimischen Stadion verloren gehen sollte, dann könnten die Knie bereits mächtig schlottern. 

RadioFr. - Philipp Bürgy / fw
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